Nachbericht Sofageschichte von Karlsson

Hof. Wenn ein Kater das Treppengeländer zum unteren Foyer hinunterrutscht, in dem schon viele kleine Zuschauerinnen und Zuschauer mit ihren Familien auf diversen Sofas Platz genommen haben, ist klar: Das kann nur Moritz, der weltbeste Theaterkater sein, der eine neue Sofageschichte für das jüngste Publikum ab vier Jahren im Gepäck hat. Seit diesem Sonntag entführt er die Kleinsten nach Schweden, genau genommen nach Stockholm in ein ganz gewöhnliches Haus in einer ganz gewöhnlichen Straße zu einer ganz gewöhnlichen Familie. Der Familie, in der der kleine Lillebror zuhause ist. Mit großen Gesten liest Theaterkater Moritz (Lena Noske) seine neue allerliebste Lieblingsgeschichte „Karlsson von Dach“ von Astrid Lindgren vor – die „allerschönste, beste und klügste Sofageschichte der ganzen Welt“. Dass Moritz sich ausgerechnet für Karlsson vom Dach, „einen kleinen dicken Mann im besten Alter mit einem Propeller auf dem Rücken“, begeistert, verwundert nicht – mangelt es ihm doch ebenso wenig an Selbstbewusstsein wie dem Theaterkater selbst. Mit großen Augen, mitreißender Mimik und überschäumender Freude an Sprache und Lauten imitiert Lena Noske als Theaterkater nicht nur den schwedischen Akzent der Protagonisten, sondern auch das Pfeifen und Zischen der Dampfmaschine, die Karlsson – eigentlich selbst ernannter weltbester Dampfmaschinenaufpasser – versehentlich in Lillebrors Zimmer in die Luft jagt... Aber: „Das stört doch keinen großen Geist!“ Die Quintessenz nach 40 turbulenten, überaus spaßigen Vorleseminuten in der Regie von Melanie Stein: Man muss die Dinge nehmen, wie sie kommen.

Foto: Theater Hof
Quelle: Theater Hof