20. Juli 2022 / Gemeinde Geroldsgrün informiert ...

Unsere Kläranlag nutzt künftig PV- Strom!

Gemeinde Geroldsgrün informiert ...

Geroldsgrün. Die 100-Kilowatt-Freiflächen Fotovoltaikanlage ist am Netz und liefert nun für die Eigenversorgung der Kläranlage in Neumühle des Abwasserzweckverband Ölsnitz-Rodachtal den Strom. Die fünf Modultische mit 20-Grad-Neigung und je vier waagrechten Modulreihen übereinander und insgesamt 268 Module stehen auf deiner Fläche von knapp 2.200 Quadratmetern und fügen sich unauffällig in den Talraum der Rodach ein. „Ich freue mich besonders, dass der AZV Ölsnitz-Rodachtal mit diesem Projekt in vorbildlicher Weise den Netzbezug der Kläranlage Neumühle deutlich reduzieren und damit auch zirka ein Drittel der CO2 Emissionen vermindern kann“, erläutert Hubert Treml-Franz von Energieagentur Nordbayern GmbH bei der offiziellen Abnahme und ergänzt, dass darüber hinaus zirka 40 Prozent des erzeugten PV-Stromes in das örtliche Stromnetz eingespeist werde. Die Jahresleistung wird mit 89.907 Kilowattstunden beziffert und davon beträgt der Eigenverbrauch der Kläranlage 54.373 Kilowattstunden, was 60,4 Prozent der PV-Erzeugung entspricht. Treml-Franz erläutert, dass sich die PV-Anlage nach der Hälfte der Lebensdauer refinanziert habe. „Je nach prognostiziertem Anstieg der Strompreise könne dies auch noch schneller passiert sein“, merkt der Fachmann an und auch, dass die Kunden und Nutzer der Kläranlage langfristig von stabilen Stromgestehungskosten von zirka neun Cent pro Kilowattstunde für die kommenden 25 Jahre profitieren werden. Nach einem Jahr Laufzeit der PV-Anlage soll anhand des dann aktuellen Lastenganges der Stromverbrauch geprüft werden. „Dann können wir feststellen, ob durch den Einsatz eines Stromspeichers der Anteil am Eigenverbrauch der PV-Anlage noch deutlich erhöht werden kann“, erklärte der Fachmann. Geschäftsleiter der Gemeinde Geroldsgrün Daniel Hohberger erinnerte an das notwendige Bauleitverfahren durch den Markt Nordhalben und die notwendige Umwidmung des Geländes, auch wenn es bereits zum Betriebsgelände der Kläranlage zählte. „Wir sind hier in einem sensiblen Bereich, nahe der vorbeifließenden Rodach und mit Beachtung von Hochwasser, Grundwasser, Tierschutz und Feuerwehrplanung“, listet Hohberger auf und dankt zugleich den zahlreichen Fachbehörden für die Kooperation. Auch erinnert der Geschäftsleiter an das von der Regierung finanzierte Energiecoaching für die Kläranlage im Jahr 2017 und die Feststellung, dass sich eine PV-Anlage trotz der Tallage rechnen könnte. 2019 folgte das zweite Energiecoaching mit einer Wirtschaftlichkeits- und Simulationsberechnung unter Berücksichtigung der besonderen Tallage und der tatsächlichen Stromverbräuche der Kläranlage. 2020 folgte nach der Vorstellung im Gremium des Abwasserzweckverbandes der Beschluss. Unterm Strich stehen 180.000 Euro an Kosten für den Abwasserzweckverband, davon rund 150.000 Euro allein für die Anlage. Wieder kommt die besondere Lage ins Gespräch, die Höhe aller elektrischen Bauteile wurde im Rahmen des Genehmigungsverfahrens festgelegt, um für ein Hochwasser gewappnet zu sein und auch die Beschichtung der Ständer, um hinsichtlich des Grundwassers auf Nummer sicher zu gehen. „Im Rahmen einer Begehung im April 2022 wurde bereits die Ausführung der PV-Freiflächenanlage von einem Gutachter abgenommen, um Ausführungsmängel frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls abstellen zu lassen, dies ist Voraussetzung für die Langlebigkeit der Bauteile“, betont Hubert Treml-Franz und freut sich zudem, dass unter der Anlage neun Tiere, Ziegen und Schafen, weiden. „Diese halten das Gras und auch das Gebüsch rundum kurz“, erläutert Klärwärter Thomas Wirth, der sich auch um die Versorgung der Tiere mit Wasser und Futter kümmert. „Ökologisch wertvoll ist die Beweidung“, betont der zweite Vorsitzende des Zweckverbandes Michael Pöhnlein und auch, dass das Gesamtprojekt als nachhaltig zu bezeichnen sei. „Die Anlage rechnet sich“, versichert Treml-Franz und es sei vorbildlich, da ein beträchtlicher Teil der benötigten Energie für die Kläranlage unabhängig vom Strommarkt erzeugt werden kann.
Zahlen und Fakten: Generatorleistung der PV-Module: 99,16 kWp PV-Fläche zirka 495,7 Quadratmeter, Jahreserzeugung der PV-Anlage: 89.970 kWh davon in den Eigenverbrauch der Kläranlage: 54.373 kWh, was 60,4 Prozent PV-Erzeugung entspricht, gesamter Eigenverbrauch der Kläranlage: 199.328 kWh, somit beträgt der solare Deckungsanteil zirka 27,3 Prozent und zirka ein Drittel des Verbrauches der Kläranlage wird zukünftig mit der PV-Anlage gedeckt, vermiedene CO2-Emissionen: zirka 54.000 Kilogramm pro Jahr.
Das Bild zeigt auf der PV-Anlage (von links) Hubert Treml-Franz von Energieagentur Nordbayern GmbH, Klärwärter Thomas Wirth, zweiter Bürgermeister der Gemeinde Geroldsgrün Helmut Franz, Verwaltungsleiter Daniel Hohberger und stellvertretender Verbandsvorsitzender Michael Pöhnlein.

Foto: Gemeinde Geroldsgrün
Quelle: Gemeinde Geroldsgrün

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