Nachfolger für Helmut Hauke dringend gesucht

Naila. Von Dezember 2019 bis zum Sturz im vergangenen Jahr half Helmut Hauke den Nailaer Grundschülern dabei, sicher über die Straße zu kommen. Sein Ehrenamt, er hatte sich damals schon als einziger beworben, ist verwaist. „Wir suchen dringend eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger“, betont 1. Bürgermeister Frank Stumpf, der Helmut Hauke für sein Engagement dankt und einen Präsentkorb überreicht.
Der 1. Bürgermeister berichtet von Ausschreibungen im interkommunalen Amtsblatt und Elternbriefen in der Grundschule. „Wir haben nicht eine einzige Reaktion oder Anfrage erhalten, dabei geht es doch um die Sicherheit der Kinder“, sagt Stumpf ratlos. Helmut Hauke betont, dass er „seinen Job“ gerne gemacht habe. „Wochentags während der Schulzeit und dann immer von 7.15 bis 8 Uhr stand ich in der Albin-Klöber-Straße am ausgewiesenen und gekennzeichnet Übergang und habe die Kinder sicher über die Straße begleitet“, erzählt der 73-jährige, der bereits im Berufsleben als Hausmeister im katholischen Kindergarten Regenbogen immer mit Kindern zu tun hatte. „Mir war die Sicherheit der Kinder ein wichtiges Anliegen und es hat auch immer Spaß gemacht, aber nun ist auch meine Frau in Rente und wir wollen gemeinsam genießen, mal nicht mehr auf die Uhr schauen oder uns nach den Ferien richten“, erklärt er seinen Entschluss, nun auch im Ehrenamt in Rente zu gehen. Dass sich niemand als Nachfolger findet, bedauert Helmut Hauke und versichert, dass die 45 Minuten gut angelegte Zeit seien.
„Man kommt ins Gespräch, denn die Kinder werden auch von Eltern oder Großeltern begleitet und vor allem danken es die Kinder mit einem strahlenden Lächeln, einen freudigen guten Morgen“, erzählt Helmut Hauke, der auch schon Lob und Dank in den sozialen Medien erhielt. Nach seinem Sturz im vergangenen Jahr war er vermisst worden und es gab auch zahlreiche Nachfragen. „Was ist denn los, wo ist denn nur der Helmut“, erzählt seine Frau verschmitzt und weiß, dass „ihr“ Helmut beliebt war.

Ein letztes Mal geht es an seinen „Arbeitsplatz“ in der Albin-Klöber-Straße, im großen Beutel die zwei Leuchtjacken, eine für den Sommer, eine für den Winter und zwei Warnkellen, ebenfalls für Sommer und Winter. „Die für die dunkle Jahreszeit leuchtet durch Batteriebetrieb rot“, erklärt er schmunzelnd auf den erstaunten Blick hin und erzählt auch von der Einweisung als Verkehrshelfer durch den Verkehrserzieher der PI Udo Mertens.
Helmut Hauke betont, dass man als Verkehrshelfer kein Polizist sei. „Ich habe die Fahrzeuge nie zum Anhalten gezwungen, immer nur meine Kelle gehoben und wenn ich Blickkontakt zu den Fahrern hatte und das Bremsen erkennen konnte, bin ich auf die Fahrbahn getreten und habe ich die Kinder über die Straße gewunken.“
Doch das ist nun vorbei, die Stelle des Verkehrshelfers ist verwaist. „Wir hoffen, dass sich jemand für das Ehrenamt findet, das Engagement soll ja nicht für immer sein“, betont 1. Bürgermeister Frank Stumpf und auch, dass es gerne öfters einen Wechsel geben könne. „Wenn sich immer jemand für ein Schuljahr bereit erklärt, wäre doch allen geholfen und für alle möglichen Interessenten wäre die ehrenamtliche Zeit überschaubar.“ Stumpf merkt zudem an, dass es von der Stadt Naila für jede angefangene Stunde eine Aufwandsentschädigung gibt.
Durchschnittlich 30 Kinder hat Helmut Hauke in den 45 Minuten sicher über die Straße begleitet und dabei auch beobachtet, dass Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bringen, so anhalten und die Kinder aussteigen lassen, dass diese dann unter Begleitung des Verkehrshelfers über die Straße gehen können.

Die Ausstattung als Verkehrshelfer geht zurück an die Stadt Naila. „Wir hoffen sehr, dass sich eine Person für das Ehrenamt findet“, betonen Helmut Hauke (links) und 1. Bürgermeister Frank Stumpf.

Foto: Stadt Naila
Quelle: Stadt Naila