11. Januar 2018 / Allgemeines

Eine Ära geht zu Ende

Oberstudiendirektor Lothar Braun geht in den Ruhestand

Eine Ära geht zu Ende

Naila – Eine Ära geht zu Ende, eine nicht übermäßig lange mit 14 Jahren, aber doch eine mit vielen Höhepunkten wie auch Änderungen und Neuerungen. Oberstudiendirektor Lothar Braun, seines Zeichens seit dem 16. Februar 2004 Schulleiter des damals noch genannten Gymnasium Naila, hat am 23. Februar seinen letzten Arbeitstag. Da wären wir auch schon bei der ersten Änderung – der Name der Schule. „Die Namensgebung zum Hochfranken-Gymnasium Naila hat mich sehr gefreut, wenn diese auch mit einem Kompromiss einherging, da man sich auf keine, da auch nicht vorhandene verstorbene große Persönlichkeit der Stadt, einigen konnte. Letztendlich hat sich die Namenswahl als geschickt erwiesen und ist mittlerweile verfestigt.“ Lothar Braun kam damals mit dem G8 „im Koffer“, dass er über viele Jahre vehement verteidigte. „Jetzt nehme ich es als glühender Verfechter des G9 wieder mit, denn auf dem Land bringt das G9 erhebliche Vorteile, da die Schülerinnen und Schüler nicht an den Nachmittagen die Schulbank drücken müssen und somit mehr Zeit für ehrenamtliches Engagement in Vereinen oder Kirche haben.“ Unterm Strich lässt sich zusammenfassen – Lothar Braun kam mit den G8 und nimmt es jetzt auch wieder mit. Was in die Zeit der 14 Jahre Schulleitertätigkeit fällt, ist Generalsanierung des Gymnasiums mit Einweihung am 30. September 2011. „Ich bin stolz auf das neue Gymnasium, aber auch auf die Leistung des Lehrerkollegiums, das zwei Mal einen kompletten Schulumzug stemmte und erfolgreich meisterte.“ Freude bei Oberstudiendirektor Braun – die Einführung des neusprachlichen Zweiges zum Schuljahr 2007/08. „Ich bin ein Neusprachler, studierte und unterrichtete die Lehrfächer Englisch.“ Lothar Braun kam übrigens als Nachfolger von Schulleiterin Ursula Fritzsche, die im Sommer 2003 nach Kronach wechselte. „Ihr Stellvertreter Siegfried Hofmann leitetet das Gymnasium dann ein halbes Jahr kommissarisch, ging im Sommer 2004 in Pension, und meine Zeit begann im Februar 2004. Fast eine Punktladung das Datum betreffend, 14 Jahre später in den Ruhestand zu gehen.“ Nur sieben Tage Unterschied zwischen Antritt und Abschied. Übrigens ist Lothar Braun gebürtig aus Ingolstadt, wo er das Abitur ablegte. Nach der Bundeswehr studierte er in Erlangen. „Davon auch ein dreiviertel Jahr in Schottland, St. Andrews.“ Eine Referendarszeit, 1979 bis 1981, absolvierte Lothar Braun am Ingolstädter Christoph-Schreiner-Gymnasium, das er als Schüler besucht hatte, ein weiteres von 1981 bis 1988 am Deutschherren-Gymnasium in Aichach. „Auf Wunsch oder Drängen, ganz wie sie mögen, meiner aus Naila stammenden Frau bewarb ich mich dann an das Hofer Jean-Paul-Gymnasium.“ 16 Jahre weilte Lothar Braun dort, nicht nur als Lehrkraft, sondern auch als Fachmitarbeiter des Ministerialbeauftragten für Englisch und das letzte halbe Jahr vor dem Wechsel nach Naila als Mitarbeiter der Schulleitung. Lesen, Malen mit Ölfarben und auch Reisen gehören zu den Hobbys. „Früher zählten auch die Ballsportarten Fußball und Volleyball dazu, aber eine Sportverletzung machte weitere sportliche Betätigung unmöglich, so dass ich mich auf das Fernsehen beschränken muss.“ Den berühmten Fall in das tiefe Loch nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben fürchtet Lothar Braun nicht. „Nach Aussage früherer Kollegen, die schon im Ruhestand sind, ist es fast ideal und keiner hat es bisher bereut.“ Feste Termine und Pläne gibt es nicht. Lothar Braun nennt aber einen wartenden Renovierungsstau an Haus und im Garten. „Außerdem bin ich mit meiner Frau Annerose fest als Betreuer für unsere bald zwei Enkel eingeplant, und was gibt es Schöneres.“ Außerdem steht  ja noch die Anfrage, der Wunsch der Austauschpartner von Kirgisistan im Raum. „Also, wenn mir wirklich einmal langweilig wird, geh ich für ein halbes Jahr als Deutschlehrer nach Kirgisistan.“ Er lacht und meint es wohl doch nicht ernst. „Ganz so unternehmungslustig bin ich dann doch nicht mehr“, fügt der 64-jährige augenzwinkernd an. Zwei große Ziele hatte sich der Schulleiter gesetzt. Die Schülerzahl mit Maximum über 700 zu halten. „Da bin ich zwar kläglich gescheitert, aber so richtig was dafür, kann ich auch nicht.“ Lothar Braun nennt als einen Grund die sinkenden Geburtenzahlen und demzufolge auch sinkenden Schülerzahlen. „Außerdem ist durch das G8 die 13. Jahrgangsstufe weggebrochen.“ Aktuell zählt das Gymnasium 440 Schülerinnen und Schüler. Positiv hingegen sieht Lothar Braun, dass sich der zweifelhafte Ruf von Naila als Bayrisch Sibirien nicht der Temperaturen, sondern als Verbannung gesehen, zum Positiven gewandelt hat. „Sind die Referendare einmal hier, gehen die meisten fast immer mit einem weinenden Auge und ich hoffe, sie vermitteln der weiten Welt im Süden, dass es auch bei uns schön ist, nicht nur schulisch.“ Ach ja, ein Nachfolger oder Nachfolgerin, ist namentlich noch nicht bekannt. „Es liegen Bewerbungen vor, aber mehr ist mir nicht bekannt“, unterstreicht Lothar Braun, der zum Ende seiner beruflichen Laufbahn den Tod eines 15-jährigen Schülers zu verkraften hat. „Sicherlich gehört der Tod zum Leben dazu, aber der tragische Unfalltod erschütterte die Schulgemeinschaft, insbesondere die neunten Klassen.“ Der scheidende Schulleiter findet das Engagement der Schülerinnen und Schüler für eine Abschiedsfeier für Carl, bemerkenswert. „Sie haben alles selbst organisiert und aufgebaut, ganz ohne Zutun.“ Pfarrer Dr. Thomas Hohenberger hielt die Andacht.“ Am 22. Februar findet die Verabschiedung von Lothar Braun im Rahmen eines Festaktes in der Schulturnhalle statt. „Ich wünsche schon jetzt dem Hochfranken-Gymnasium Naila und der Region alles Gute, ich werde immer mal wieder nachschauen.“ Das dürfte kein Problem sein, denn Lothar Braun ist in Hof zu Hause.

Noch ist der Schreibtisch gut mit Arbeit bestückt, aber das Aufräumen hat bereits begonnen. Am Freitag, den 23. Februar ist der letzte Arbeitstag Lothar Braun, der 14 Jahre am Hochfranken-Gymnasium als Schulleiter agierte.

Quelle: Sandra Hüttner

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