Ausstellungseröffnung "Lebensbilderreise" zum Thema Depression

Hof - Das Gesundheitsamt Hof zeigt in Kooperation mit der VHS Hofer Land die Ausstellung „Lebensbilderreise“. Vier von einer Depression betroffene Menschen zeigen ihre in einer Reha-Klinik entstandenen bildlichen Darstellungen und erklären diese in kurzen Hörbeiträgen. Die in den Kunsttherapiestunden geschaffenen Bilder geben Einblicke in die ganz persönlichen Gefühls- und Gedankenwelten der erkrankten Menschen und schildern deren individuellen Umgang mit der Erkrankung.

Depression hat viele Gesichter und sie kann jeden treffen, unabhängig von Alter, sozialem Status, Beruf oder Geschlecht. Trotz positiver Fortschritte in der gesellschaftlichen Wahrnehmung sind depressive Menschen und ihr Umfeld nach wie vor von Stigmatisierung betroffen. Die Folge ist, dass sie häufig zu spät Hilfe in Anspruch nehmen. Immer noch wissen viele Menschen nicht, dass psychische Krankheiten gut behandelt und in ihrem Verlauf abgemildert und oft geheilt werden können. 

Zur Ausstellungseröffnung begrüßte der Geschäftsführer der VHS Hofer Land, André Vogel, die Gäste. Für die Volkshochschule sei die Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention eine der tragenden Säulen der Kursangebote. Seit jeher verschreibe sich die VHS auch der Gesunderhaltung. Er beobachte, dass die Nachfrage an Entspannungskursen stetig ansteige. Aktuell seien die Angebote zwar überwiegend von Frauen nachgefragt, aber er sehe eine wachsende Sensibilisierung im Bereich der Männergesundheit. Beim Thema Depression sei es beispielsweise wichtig zu wissen, dass Männer deutlich andere Symptome aufweisen als Frauen, wie zum Beispiel erhöhte Aggressivität, Schlafstörungen und Alkohol- und Drogenmissbrauch. 

Auch Annika Popp, stellvertretende Landrätin des Landkreises Hof betonte, dass die Präventions- und Beratungsarbeit der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft ein wertvoller Bestandteil der Gesundheitsförderung in der Bevölkerung sei. So sei die aktuelle Ausstellung ein weiterer Präventionsbaustein und zugleich ein interessanter Schlusspunkt der diesjährigen „Hochfränkischen Wochen der seelischen Gesundheit“. Depressionen seien spätestens seit der Coronakrise offensichtlicher geworden und auch sie kenne Betroffene. „Ich hoffe daher, dass die Ausstellung von vielen interessierten Bürgerinnen und  Bürgern besucht und die Hilfsangebote in der Region mutig wahrgenommen werden.“

Oberbürgermeisterin Eva Döhla betonte, dass es die Achtsamkeit und Sensibilität von allen brauche, um zu erkennen, wenn Menschen überfordert sind und Zeichen depressiven Verhaltens zeigen. Durch öffentliche Hilfsangebote und stetige Information könnten psychische Leiden früher erkannt und als behandelbare Erkrankung akzeptiert werden. 

Tanja Hering, zuständig für die öffentliche Gesundheitsförderung am Gesundheitsamt Hof, erklärte, dass die Region Hochfranken über ein sehr gut ausgebautes und qualitativ hochwertiges Netz der psychosozialen Versorgung und Beratung verfügt. Die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft ist gut vernetzt und bestärkt Menschen, aktiv zu werden, wenn sich Depressionen entwickeln oder bereits chronisch manifestiert sind. „So wie wir uns um unsere körperliche Gesundheit kümmern, so sollten wir auch auf unsere psychische Gesundheit achten.“ 

Das Gesundheitsamt steht in den Belangen der psychischen Gesundheit der Bevölkerung als Kontakt- und Beratungsstelle zur Verfügung. Hilfesuchende können sich an das Gesundheitsamt Hof, sozialer Dienst, unter 09281 721-10 wenden. Die Broschüre „Wege aus der Krise“ beinhaltet alle Hilfsangebote bei seelischen Krisen in Stadt und Landkreis Hof und Landkreis Wunsiedel und liegt unter anderem am Ausstellungsort aus. Der Krisendienst Oberfranken ist rund um die Uhr telefonisch erreichbar unter 0800 6553000.

Die Ausstellung ist bis zum 17. November im Foyer der VHS Hofer Land (Ludwigstr. 5-7) zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen.

Bild (v.l.): Stv. Landrätin Annika Popp, André Vogel (Geschäftsführer VHS Hofer Land), Tanja Hering (Gesundheitsamt), Alexander Greßmann (VHS Hofer Land), Oberbürgermeisterin Eva Döhla

Quelle: Stadt Hof