Verkehrsunfallstatistik 2020 der PI Naila

Naila - Dienststellenleiter Erster Polizeihauptkommissar Klaus Bernhardt und sein Mitarbeiter Verkehr, Polizeihauptkommissar Udo Mertens haben die Unfallzahlen ausgewertet und freuen sich vor allem über die stark rückläufigen Unfallzahlen. Getrübt wird das Unfallgeschehen 2020 aber durch vier tödliche Verkehrsunfälle. 

Zuständigkeit
Von der Polizeiinspektion Naila  wird ein Straßennetz von 564 Kilometer in den Kommunen  Bad Steben, Berg, Geroldsgrün, Issigau,  Naila, Schauenstein, Schwarzenbach/Wald, Selbitz und Lichtenberg betreut. 

Corona-Beschränkungen sorgen für rückläufige Unfallzahlen
Es ereigneten sich 830 Verkehrsunfälle und damit 158 Verkehrsunfälle weniger als im Vorjahr. Dies bedeutet einen Rückgang von 16%. Ursächlich hierfür dürften vor allem die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen und die Arbeit im Homeoffice sein, die für spürbar weniger Verkehr und ein damit verbundenes geringeres Unfallrisiko sorgten.
Dieser positive Trend schlägt sich auch bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden mit einem Rückgang von über 27% und bei den Verkehrsunfällen mit schwerwiegenden Verkehrsverstößen mit einer Abnahme von über 30% zu Buche.
Erfreulich ist vor allem, dass die Unfallverletzten erstmals seit über 10 Jahren die 100er Marke unterschritten haben. Mit 79 Verletzten waren dies 41 Personen weniger als im Vorjahr. 
Leider waren unter ihnen auch vier getötete Personen zu verzeichnen. Diese Unfälle ereigneten sich an unterschiedlichen Örtlichkeiten. Als Unfallursachen konnten hier Alkoholisierung, Vorfahrtsverletzung, sonstiger körperlicher Mangel (medizinische Ursache) und  ein nicht geklärter Fehler beim Fahrzeugführer aufgeführt werden. Bei diesen Unfällen ist grundsätzlich ein sachverständiger Gutachter im Auftrag der Staatsanwaltschaft mit an der Unfallstelle. 

Belastete Örtlichkeiten mit Personenschadensunfällen
In den vergangenen Jahren war die B173 von der Anschlussstelle A9 bis Schübelhammer der stark belastetste Streckenabschnitt mit Personenschadensunfällen im Dienstbereich. 2020 ist der Spitzenreiter das Gebiet der Stadt Naila mit elf Personenschadensunfällen. Besonders erfreulich ist, dass die kurvenreiche Staatsstraße 2194 von Pilmersreuth bis Straßdorf von Personenschadensunfällen nicht mehr betroffen war. Im Vorjahr waren hier noch acht Verkehrsunfälle in dieser Kategorie zu verzeichnen.

Jeder siebte Unfallbeteiligte flüchtet
125 Verkehrsunfallfluchten und damit genau 50 weniger als im Vergleichszeitraum nahm die Nailaer Polizei auf. Zumeist passieren die Unfälle auf Großmarktparkplätzen. Obligatorisch erfolgt hier die Vorlage als Strafverfahren an die Staatsanwaltschaft. Aufgrund des meist geringen Spurenaufkommens bzw. mangels Zeugen lag die Aufklärungsquote bei lediglich 31%.  

Nahezu täglich ein Wildunfall
330 Verkehrsunfälle mit Wildbeteiligung schlagen in der Statistik zu Buche. Damit sind 40% aller Verkehrsunfälle dieser Kategorie zuzuordnen. Seit 2015 sind jährlich über 300 derartige Unfälle zu verzeichnen. Wie bereits über Jahre hinweg bekannt, steigt die Gefahr der Beteiligung an einem solchen Unfall vor allem während der Morgen- und Abenddämmerung. Bei 266 Unfällen und damit am häufigsten war das Rehwild beteiligt. Die auffälligen Streckenabschnitte werden regelmäßig den verantwortlichen Revierinhabern mitgeteilt.

Alkoholbedingte Verkehrsunfälle
Sechs derartige Unfälle und damit einer mehr als im Vergleichszeitraum zeigen an, dass trotz intensiver Verkehrskontrollen offensichtlich nicht zu verhindern ist, dass sich alkoholisierte Personen im Verkehr bewegen. Vorzeitig, also ohne Gefährdung bzw. Schädigung anderer,  wurden 44 alkoholisierte Fahrer zwischen 0,5 bis 3,17 Promille aus dem Verkehr gezogen und angezeigt. Besonders auffällig waren die 31 - 40-Järigen mit 13 Beanstandungen.

Drogenbeeinflussung
Die Gefahren im Straßenverkehr konnten auch durch Feststellung von 38 drogenbeeinflussten Verkehrsteilnehmern  minimiert werden. Diese mussten sich nach positivem Drogenvortest einer Blutentnahme unterziehen.  In der Regel drohen hier  ein einmonatiges Fahrverbot, 500 Euro Geldbuße und zwei Punkte in Flensburg. Zusätzlich wird regelmäßig die Führerscheinstelle vom Drogenkonsum unterrichtet. Überwiegend waren die Verkehrsteilnehmer mit Cannabisprodukten und Amphetaminen drogenberauscht. Ein neues Vortestgerät mit Speichelproben, früher Urinproben, erleichtert den Beamten ihren Verdacht zu erhärten. Außerdem wird mit dem neuem Gerät eine bessere Mitwirkung der Verkehrsteilnehmer erreicht.

Fahrradunfälle auf gleichem Niveau
Die zunehmende Beliebtheit und Etablierung von E-Bikes in Verbindung mit dem pandemiebedingt geänderten Freizeitverhalten führte allerorts zu einem generellen Zuwachs des Fahrradverkehrs. Trotzdem blieb die Anzahl mit 17 Fahrradunfällen gleichbleibend zum Vorjahr. Bei drei Unfällen war ein Pedelec beteiligt. Von den 19 beteiligten Personen wurden 18 beim Sturz verletzt.

Aussicht Verkehrssicherheitsarbeit der PI Naila 2021
Dienststellenleiter Klaus Bernhardt teilt mit, „die Nailaer Polizei wird im Rahmen der Verkehrsüberwachung auch 2021 nicht locker lassen wird. Das Augenmerk gilt besonders den  Telefonierern am Steuer, alkohol- und drogenbeeinflussten Fahrern und nicht angegurteten Fahrzeuginsassen.“ Polizeihauptkommissar Udo Mertens ergänzt, „natürlich führen Maßnahmen der Verkehrsüberwachung auch zu Einschränkungen bei den Bürgern oder sogar zu Sanktionen in Form von Verwarnungs- oder Bußgeldern. Aber Regeln werden eben nur beachtet, wenn sie auch überwacht werden und eine höhere Regelbeachtung führt letztendlich zu weniger Verletzten und Verkehrstoten. Somit schützen wir durch unsere Verkehrssicherheitsmaßnahmen die Verkehrsteilnehmer vor schweren Verletzungen oder retten im schlimmsten Fall sogar Leben.“

Wir wollen, dass Sie sicher ankommen!

Quelle: PI Naila