Carmen und Konstantin Sell zeigen ihre Werke in der Stadtbibliothek Naila

Naila. Mutter und Sohn, Carmen und Konstantin Sell verstehen sich auf Brandmalerei, sie „zaubern“ mit Brennstiften Blumen, Tiere und traumhafte Wesen auf Holz, ob nun auf Bildern oder Holzgegenständen wie Dosen, Spiegelrahmen und Stiefelknechte. Ein kleiner Teil von einigen hundert Kunstwerken kann nun in der Stadtbibliothek in Naila zu den Öffnungszeiten bestaunt und auch gekauft werden. Die Bilder von Carmen Sell haben etwas Märchenhaftes, Verträumtes. Oft ranken sich Blumengirlanden übers Holz, auch blühen verschiedenste Rosen und Märchenfiguren tauchen auf. Die Künstlerin erzählt, dass sie sich von der Maserung des jeweiligen Brettes inspirieren ließe. „Schmetterling, Raupen, Schnecken und all das kleine Gewusel findet auf meinen Bildern Platz“, erzählt sie schmunzelnd und erklärt, dass Holz nicht eben und glatt sei wie etwa Glas. „Mein Gelesenes über Fantasiewesen und aus Märchen lasse ich in meine Bilder einfließen. Und dabei entstehen eigene freundliche Fantasiewesen, meist aus kleinen Stücken zusammengesetzt“, erzählt die Künstlerin.
1. Bürgermeister Frank Stumpf begann seine Laudatio mit dem Zitat „Für mich ist die Kunst, die Art und Weise, mein Herz laut sprechen zu lassen.“ Carmen Sell ist 1948 in Hof geboren, in Selbitz aufgewachsen und lebt seit 1971 im Nailaer Ortsteil Marxgrün. Sie  war von 1968 bis 2006 als Fachlehrerin für Handarbeit an Grund-, Haupt- und Sonderschulen tätig. „Die Kunst und das Kreative begleiten Carmen Sell schon ihr ganzes Leben, denn bereits in jungen Jahren hat sie sich mit Malerei, Zeichnen und kreativen Gestalten beschäftigt“, erzählte  1. Bürgermeister Stumpf. Durch den Beruf sei das kreative Schaffen fortgeführt worden. Im Rahmen des Freizeitangebots bei einem Kuraufenthalt im Jahr 1998 kam die Künstlerin zur Brandmalerei auf Holz, entwickelte dieses für sich weiter. Das Werkzeug gleicht einem überdimensionalen Zeichenstift, wäre da nicht das schwarze Kabel am oberen Ende und die kleine Drahtschlinge an der Spitze. „Mit dem sogenannten Brennpeter brennt Carmen Sell die verschiedenen Motive auf Sperrholz und Vollholzplatten“, erklärt 1. Bürgermeister Stumpf. „Die Kunst hat letztendlich auch geholfen, besser mit der eigenen Erkrankung umgehen zu können. Während der Krankenhausaufenthalte in den Jahren 2004 und 2005 sind die Zeichnungen direkt in der Klinik ausgestellt worden, auch zur Ermutigung für andere Patienten“, erzählt Stumpf und erinnert, dass die Künstlerin einige Jahre als Kursleiterin bei der Mehrgenerationen-Projektschmiede Naila gewirkt habe. Carmen Sell ist Gründungsmitglied des „Kunstladen Selbitz“, dem Kunstverein, der im „Atelier Achtzehn“ des Künstlers Harry Kurz in Weidesgrün Ausstellungsräume für Künstler der Umgebung zur Verfügung stellt. Schon mehrmals konnten Bilder von Künstlerin Carmen Sell bewundert werden, unter anderem im Rahmen von „Kunst in den Schaufenstern“, eine Initiative der Frauen Union Naila, in der Sparkasse Naila wie auch im Foyer der Frankenhalle Naila. „Ein Bild mit Brandmalerei von Carmen Sell ist am 2022 begonnenen Kunstweg, dem Geh- und Radweg zwischen Selbitz und Weidesgrün, mit einem floristischen Motiv zu sehen“, sagte der 1. Bürgermeister. Bei der aktuellen Ausstellung sind neben Werken von Carmen Sell auch Kunstwerke von Sohn Konstantin zu sehen, der das Gestalten von Holzbildern mit Brandmalerei seit einigen Jahren als Hobby betreibt. „Für mich ist das Entspannung, sodass ich jeden Abend nach der Arbeit daran arbeite“, erzählt der 47-jährige Mitarbeiter bei den Hochfranken-Werkstätten in Hof.

Eingangs hatte die Leiterin der Stadtbibliothek, Helga Stampf die zahlreichen Besucher begrüßt und 1. Bürgermeister Frank Stumpf gedankt, dass Künstlerinnen und Künstler aus der Region hier eine Plattform für ihre Kunstwerke erhalten können.

Foto: Die Ausstellung mit Kunstwerken der Brandmalerei in der Stadtbibliothek in Naila hat 1. Bürgermeister Frank Stumpf mit einer Laudatio eröffnet. Im Bild (von links) 1. Bürgermeister Frank Stumpf mit den Künstlern Carmen und Konstantin Sell.

Foto: Stadtbibliothek Naila
Quelle: Stadt Naila