7. August 2020 / Hof informiert...

Mit Autismus zum Abitur - gleiche Chance für alle

Diakonie Hochfranken informiert...

Hof - Die Offenen Hilfen der Diakonie Hochfranken unterstützen, beraten und begleiten Menschen mit Behinderungen in jeder Lebenslage. Rund um die Uhr stehen pflegerische und pädagogische Fachkräfte bereit, um für dieses Klientel eine erfolgreiche Teilnahme und Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Oft entwickeln sich dabei besonders intensive Beziehungen. Marina Hammerschmidt hat als Schulassistentin einen Schützling mit Autismusspektrumsstörungen nun elf Jahre bis zum Abitur begleitet.

Die Beeinträchtigungen von Autisten, wie Menschen mit Autismusspektrumsstörungen oft genannt werden, sind schwer generalisierbar. Oft denkt man an sozial inkompetente Menschen mit außergewöhnlichen Inselbegabungen. Diese Vorstellung ist nicht zuletzt auch dem ein oder anderen Hollywood-Film geschuldet, aber viel zu einfach gedacht. Manche Betroffene können Ihre Ängste und Unsicherheiten beschreiben, andere hingegen, vor allem Kinder, stellen Ihr Umfeld durch ihr oft unerklärliches Verhalten vor große Rätsel. Gemein ist allen, dass sie Unterstützung und Sicherheit benötigen, um in einer für sie verstörend und fremd wirkenden Welt zu bestehen. Neben dem entsprechenden Fachwissen sind hierbei vor allem Verständnis und Geduld seitens der betreuenden Personen von Nöten, um Betroffenen einen erfolgreichen Weg in die Gesellschaft zu weisen. 

Marina Hammerschmidt hat 2009 bei den Offenen Hilfen der Diakonie Hochfranken ihren Dienst als Schulassistentin angetreten. Sie ahnte damals nicht, dass sie ihren ersten Schützling elf Jahre lang begleiten wird. Mit dem Abitur endet nun die gemeinsame Zeit, die Bindung aber bleibt bestehen. „Ich hatte Tränen in den Augen als das Abiturzeugnis überreicht wurde und war so unendlich stolz.“, sagt Marina Hammerschmidt und weiter: „Ein Moment an den bei unserer ersten Begegnung 2009 nicht zu denken war, als sich ein schüchterner Zweitklässler in seinem Zimmer verkroch um die Welt auszusperren und Zeit und Raum zu vergessen.“. Frau Hammerschmidts Leistung bestand vor allem darin, eine verlässliche und Sicherheit bietende Begleitung zu sein. Als Schnittstelle vermittelte sie stets zwischen Schule und Familie, als Coach erarbeitete sie Strategien für die Alltagsbewältigung und als Freundin spendete sie tröstende und motivierende Worte. Die Dankbarkeit des jungen Mannes, der nun ein Studium antreten wird, zeigt sich in einem liebevollen Fotobuch, das er für seine langjährige Begleiterin erstellt hat. „Unsere Wege werden sich nun trennen, aber wir werden immer in Kontakt bleiben.“, sagt Marina Hammerschmidt, die sich nun einer neuen Herausforderung stellen wird. „Als Arbeitsassistentin werde ich ein körperlich behindertes Mädchen durch ihre Ausbildung bei der Diakonie am Campus begleiten.“, sagt sie mit beeindruckender Selbstverständlichkeit und macht damit in einem Satz deutlich, wofür die Offenen Hilfen der Diakonie Hochfranken stehen: Menschenwürde, Chancengleichheit und selbstbestimmtes Leben für alle.

Ab dem 14. August werden die Offenen Hilfen in ihren neuen Räumlichkeiten in der Kulmbacher Str. 21 in Hof zu finden sein. Professionelle Beratung, aber auch unverbindlicher Austausch sind zu folgenden Zeiten möglich: Mo.-Do  8:00-16:00  Fr. 8:00-14:00

Weitere Informationen:

Tel.: 09281 755 215  bzw. 755 221 über Rufumleitung
Tel.:  neu  09281 818 58 88    09281 818 58  89
Fax:  neu  09281 759 229 01
Mail: marianne.krueger@diakonie-hochfranken.de

Bild: Von links: Mitarbeiter der Offenen Hilfen Katja Lang und Marina Hammerschmidt, Leitung der Offenen Hilfen Marianne Krüger

Quelle: Diakonie Hochfranken

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