7. April 2020 / Allgemeines

Telefonring gegen Einsamkeit

Hilfreicher Kontakt in Zeiten sozialer Isolation

HofDie Diakonie Hochfranken möchte alleinstehenden Menschen, die unter Einsamkeit leiden, gerade in der aktuellen Ausnahmesituation der Coronavirus-Pandemie, aber auch über diese Zeit hinaus, regelmäßigen, verbindlichen telefonischen Kontakt ermöglichen. Dieser Telefonkontakt findet an einem zuvor vereinbarten Wochentag, zu einer festgelegten Zeit statt. Die Teilnahme ist freiwillig und kostenlos.

„Nicht alle Menschen leiden unter der derzeitigen Ausnahmesituation aufgrund der Coronavirus-Pandemie. Die meisten verfügen über genügend Ressourcen, um sich auch jetzt gut zurecht zu finden und mit der Situation umzugehen. Allerdings trifft die aktuelle Lage gerade diejenigen besonders hart, die auch schon vorher unter mangelnden sozialen Kontakten gelitten haben und deren wenige Möglichkeiten nun noch weiter eingeschränkt sind.“ Das sagt Alexandra Pape, Mitarbeiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes (SpDi) Hof der Diakonie Hochfranken.

Diesen Menschen möchte die Diakonie Hochfranken das Angebot eines „Telefonrings gegen Einsamkeit“ machen. Betreut wird ein Telefonring von jeweils einer/m ehrenamtlich Mitarbeitenden, welche/r für maximal 6 bis 8 Teilnehmer*innen zuständig ist.

Doch wie funktioniert der Telefonring?

Die / der ehrenamtlich Mitarbeitende beginnt den Rundruf an einem vereinbarten Wochentag zur vereinbarten Zeit. Im Anschluss rufen sich die Teilnehmer*innen reihum an, bis der Rundruf wieder bei der/m Ehrenamtlichen endet. Dabei sollen die Telefonate nur kurz gehalten werden und vor allem abklären, ob die Teilnehmenden wohlauf sind. Wer darüber hinaus noch Redebedarf hat, kann dies während des Rundrufes abklären und sich zu einem gesonderten Gesprächstermin verabreden.

Es gibt immer mehr Menschen, die alleinstehend sind und nur wenige soziale Kontakte haben. Belastende Lebensereignisse und negative Erfahrungen führen schnell zu einem weiteren Rückzug. Das Gefühl, allein zu sein, schwächt dann wiederum die eigenen Ressourcen und Fähigkeiten bereits kleinere Schwierigkeiten oder Probleme zu bewältigen. „Mit dem Telefonring soll wieder ein sozialer Fixpunkt geschaffen werden, ein Termin, den man im Kalender einträgt, an dem jemand an einen denkt und man dann auch einem anderen die gleiche Freude machen kann, indem man den oder die Nächste im Telefonring anruft. Das schafft soziale Bindung und soll den/die Teilnehmende/n auf andere Gedanken bringen“, so Martin Schuster, Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes in Hof. „Dabei ist es wichtig, sich aufeinander verlassen zu können, es soll ja erstmal ein rein telefonischer Kontakt sein.“

Wer am vereinbarten Tag, zur vereinbarten Zeit verhindert ist, bspw. wegen eines Arztbesuches, informiert vorher die/den zuständige/n Ehrenamtliche/n.
Lässt sich ein*e Teilnehmer*in des Telefonringes nicht erreichen, wird der oder die ehrenamtlich Tätige informiert und nimmt Kontakt zu Frau Pape von der Diakonie Hochfranken auf, um dann zuvor besprochene, notwendige Schritte zu unternehmen.

„Dafür brauchen wir zwei Angaben: Wer sind erste Ansprechpersonen (z.B. eine Nachbarin oder Angehörige)? Und: Wie erreichen wir diese telefonisch?“ erläutert Alexandra Pape.

„Ziel des Angebotes ist es, Menschen, die von sozialer Isolation bedroht sind, durch diese zwei kurzen, regelmäßigen Telefonkontakte ein Gefühl von Sicherheit, Selbstwirksamkeit und Zusammenhalt zu geben.“

Die Teilnahme am Telefonring ist freiwillig und für die Nutzer*innen kostenlos. Das Angebot will und kann selbstverständlich Institutionen, wie bspw. einen Hausnotruf, nicht ersetzen, sondern soll ein niedrigschwelliges Angebot zur Selbsthilfe sein.

Bei Interesse zur Mitarbeit als Ehrenamtliche*r oder als Teilnehmer*in wenden Sie sich bitte an:

Diakonie Hochfranken
Sozialpsychiatrischer Dienst
Gerontopsychiatrische Beratungsstelle
Alexandra Pape
Biengässchen 5
95028 Hof
Tel.: 09281 / 140 12 10

Quelle: Diakonie Hochfranken

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