Interessante Ergebnisse einer Kinderumfrage zum diesjährigen Weltkindertag

Hof. „Jeder Tag soll Kinderbestimmtag sein!“: Erziehungsberatungsstelle befragt Kinder und Jugendliche zu Kinderrechten

Anlässlich des Weltkindertages befragte die Erziehungsberatungsstelle der Diakonie Hochfranken Kinder und Jugendliche aus der Region zur Bedeutung von Kinderrechten in ihrem Alltag. Die 152 teilnehmenden Kinder und Jugendlichen setzten sich dabei intensiv mit Fragen zur Mitbestimmung im Alltag, ihren Zukunftswünschen und dem Wunsch nach Veränderung in der Welt auseinander. Eine Verlosung mit attraktiven Gutscheinen als Preise machte die Aktion für die Teilnehmenden besonders spannend.

Ergebnisse der Umfrage – Kinder wünschen sich mehr Mitbestimmung

Die befragten Kinder und Jugendlichen gaben Einblicke, in welchen Bereichen ihres Alltags sie eigene Entscheidungen treffen dürfen. Während die jüngsten Teilnehmenden zwischen zwei und sechs Jahren häufig selbst bestimmen, was sie malen oder spielen, nehmen in der Altersgruppe von zehn Jahren und darüber Eigenständigkeit und Privatsphäre zu – etwa bei der Auswahl der Kleidung und der Nutzung des eigenen Zimmers. Ältere Kinder entscheiden selbst, wann sie ins Bett gehen, und bestimmen stärker über die Nutzung von Medien.

In Kindergarten und Schule äußerten sich ebenfalls Unterschiede: Kinder unter sechs Jahren dürfen hier oft selbst wählen, was sie spielen oder in welchem Raum sie sich aufhalten möchten. Ab sieben Jahren erleben sie erste Mitbestimmungsmöglichkeiten wie die Wahl des Klassensprechers. Besonders ab zehn Jahren äußerten die Kinder vielfältige Wünsche, wie sie das Schulleben mitgestalten möchten, etwa durch Mitsprache bei Ausflugszielen, Pausengestaltung und der Verwendung der Klassenkasse.

Wünsche und Anliegen der Kinder – Gesundheit, Frieden und Nachhaltigkeit

Die Umfrage zeigte auch, was sich die Kinder für die Zukunft wünschen: Neben Gesundheit für sich und die Familie standen Tiere wie Hunde oder Pferde hoch im Kurs. Frieden und Wohlstand sind ebenfalls zentrale Wünsche, insbesondere für die Grundschulkinder. Einige träumen von besonderen Berufszielen, während andere schlicht den Wunsch hegen, ein guter Mensch zu werden.

Wenn die Kinder die Welt verändern könnten, wünschen sich viele Frieden und weniger Umweltverschmutzung. Müllvermeidung und Hilfe für bedürftige Menschen sind auch zentrale Anliegen. Einige Kinder formulierten besondere Wünsche – etwa ein Sechsjähriger, der sich größere Autos wünscht, und ein Grundschüler, der gern zaubern können möchte.

Vertrauen und Trost – Wer hört zu?

Die meisten Kinder vertrauen sich bei Sorgen ihren Eltern an. Im Kindergarten- und Grundschulalter spielen auch Erzieher und Lehrkräfte als Vertrauenspersonen eine wichtige Rolle. Mit zunehmendem Alter werden Freundschaften und Geschwister zunehmend zu Ansprechpartnern bei Problemen. Besonders rührend: Einige der jüngeren Kinder suchen Trost bei Stofftieren oder Haustieren, die ihnen als stille Vertraute zur Seite stehen.

Weltkindertag als Plattform für Kinderrechte

„Kinder haben klare Vorstellungen von ihren Rechten und wünschen sich mehr Mitbestimmung und Gehör – sowohl im familiären als auch im schulischen Alltag“, betont die Erziehungsberatungsstelle der Diakonie Hochfranken. Die Ergebnisse der Umfrage machen deutlich, wie wichtig es ist, dass Kinder und Jugendliche ihre Bedürfnisse äußern und ihre Stimme gehört wird. „Kinderbestimmtag“ soll nach dem Wunsch einer Fünfjährigen schließlich kein Ausnahme-, sondern ein Alltag sein.

Für Rückfragen und weitere Informationen:

Kathleen Kleinert
Dipl.-Psychologin
Erziehungsberatung
Tel: 09281 160710200
E-Mail: kathleen.kleinert@diakonie-hochfranken.de

Foto: Diakonie Hochfranen
Quelle: Diakonie Hochfranken