Naila. In der Sporthalle des Leifheit Campus in Nassau/Lahn (Rheinland-Pfalz) fanden am 10./11. Oktober die diesjährigen Deutschen Tischtennismeisterschaften der Parasportler statt. In den jeweiligen Handicap Klassen wurden in den Wettbewerben Einzel, Doppel und Mixed um die Titel gespielt. Mit den Absagen ihres Mixed Partners, als auch ihrer Doppelpartnerin sowie einer außerplanmäßig notwendigen physiotherapeutischen Behandlung nach dem Einspielen, musste Höger einiges kompensieren und sich komplett neu fokussieren.
Stefanie Rennau (Sachsen-Anhalt) hieß ihre neue Partnerin im Doppel. Als vermeintlich schwächstes Team räumte ihnen keiner eine Chance auf den Einzug in die KO-Phase ein. Eine 3:0 Niederlage zum Auftakt und ein unerwarteter 3:1 Sieg reichten aber kurioserweise doch zu Platz Zwei in ihrer Dreier Gruppe. Damit standen sie plötzlich im Halbfinale, welches Höger ungläubig, fast verpasst hätte. Im Halbfinale trafen Höger/Rennau auf die erfahrenen Kleber/Kretschmar (Sachsen-Anhalt), doch sie fanden kein Mittel gegen die Sicherheit von Rennau und die stark spielende Höger. Mit einem klaren 3:0 (11:3/14:12/11:6) Sieg lösten beide, völlig per plex, das Ticket für`s Finale. Im Endspiel ging es gegen die ehemalige Oberliga Spielerin Ruge (Mecklenburg-Vorpommern) und Bauer (Hessen) in eine, so nicht zu erwartende, spannende Partie. Mit 13:11 und 12:10 erkämpften sich Höger/Rennau die ersten beiden Sätze. 2:11 verloren sie den Dritten. Sollte jetzt die Wende kommen? - Nein! - Mit dem Punkt zum 13:11 und dem damit erzielten 3:1 Sieg für Höger/Rennau brachen alle Dämme und die vermeintlich Schwächsten konnten sich als neue Deutsche Meisterinnen im Doppel feiern lassen. Nur kurz, denn im Anschluss folgten noch die Mixed-Partien. Höger startete mit Ralf Meyer (Baden). In einer Fünfergruppe im Modus jeder gegen jeden, warteten also noch vier Spiele auf die Teams. Gegen Pfeiffer/Schneider (Niedersachsen/Thüringen) und gegen Krumrey/Spielmann (Nordrhein-Westfalen) gewannen Höger/Meyer jeweils deutlich 3:0. Das Aufeinandertreffen mit Bauer/Krug (Hessen/Bayern), Högers ehemaliger Mixpartner und Vereinskollegen, war das Highlight des Abends. Spannend und hoch umkämpft, mit sehenswerten Ballwechseln und Punkten aus vollem Lauf heraus erzielt, endete diese Partie 10:12 9:11 11:6 12:10 11:13 super knapp 3:2 für das Hessisch/Bayerische Team. In der letzten Partie gegen Zufall/Schinol (Sachsen-Anhalt) gaben Höger/Meyer noch einmal alles. Mit 4:1112:10 11:7 11:7 ging dieses zwar 1:3 verloren, reichte aber für Bronze im Mixed.
Am zweiten Tag folgten die Einzel. In der Gruppe A unter den insgesamt 12 anwesenden Spielerinnen, agierte Höger so sicher, mit einer vor einem halben Jahr so noch nicht vorhandenen Ruhe und Konzentration im Spiel, das sowohl Pfeiffer (6:11/3:11/0:11) 0:3, als auch die Topfavoritin und Seriensiegerin Zufall sichtlich ratlos mit (7:11/7:11/6:11) 0:3 die Spielerbox verlassen mussten. Als unerwartete Gruppenerste stand Höger damit im Halbfinale. Ihre dortige Gegnerin Bauer hatte keine Chance. Nach 8:11/7:11/7:11 - 0:3 gratulierte sie Höger fair und sichtlich beeindruckt von der gezeigten Leistung zum verdienten Einzug ins Finale. Mit unerwartet hohem Aufwand hatte es Zufall, mit einem Sieg in ihrem Halbfinale, doch noch ins Finale geschafft und wollte das Gruppenergebnis unbedingt korrigieren. Mit 6:11 sicherte sich Zufall den ersten Satz. Davon jedoch völlig unbeeindruckt, spielte Höger dann aber wieder konsequenter, ließ Zufall laufen und mehr und mehr verzweifeln. 6/11/11:6/11:5/11:7 hieß schließlich das Endergebnis. Höger hatte es an diesem Tag geschafft, mit nur einem Satzverlust, alle Spiele klar zu gewinnen und die Topfavoritin gleich zwei Mal deutlich zu schlagen und wurde entsprechend hochverdient Deutsche Meisterin im Einzel.
Foto: Stadt Naila
Quelle: Stadt Naila







