8. März 2022 / Naila informiert...

März-Gedenken 2022 der Sudetendeutschen

Naila informiert ...

Naila. Selbstbestimmungsrecht -  Voraussetzung für Frieden.
Zum Tag des Selbstbestimmungsrechtes gedachte die Sudetendeutsche Landsmannschaft Naila 103Jahre nach Ende des 1. Weltkrieges im Beisein des 1. Bürgermeisters und Landrat-Stellvertreters Frank Stumpf der Opfer des 4.März 1919.
Die Gedenkfeier begann mit einem feierlichen Gedenkgottesdienst für die Opfer von Terror, Flucht, Vertreibung, zelebriert von Dekan Andreas Seliger. 1. Bürgermeister Frank Stumpf wies in Grußwort und Fürbitten, bezugnehmend  auf  die  "Charta der Vertriebenen",   auf  den Versöhnungswillen   der Vertriebenen hin und sah das Selbstbestimmungsrecht als Voraussetzung für  Frieden zwischen den Völkern. Er gedachte neben den Kriegs- und Vertreibungsopfern der 80 Millionen Flüchtenden der heutigen Zeit, vor allem der Kriegsopfer in der Ukraine.
Bezirksvizeobmann Adolf Markus erinnerte in seiner Gedenkrede an den völkerrechtswidrigen tschechisch-militärischen Einmarsch 1918/19 ins Sudetenland und an die Opfer des 4. März 1919, die friedlich und unbewaffnet für das Selbstbestimmungsrecht und gegen die militärische Okkupation und politische Annexion des Sudetenlandes durch den tschechischen Nationalstaat demonstriert hätten.
Das Selbstbestimmungsrecht der Völker und Volksgruppen sei heute aktueller denn je, wenn man die Konflikte zwischen den ethnischen Gruppen, die terroristischen und kriegerischen Auseinandersetzungen und die dadurch   millionenfach ausgelösten Fluchtbewegungen mit Leid und Tod sehe, betonte Adolf Markus.
Zu den tragischen Geschehnissen des 4. März 1919 und deren Folgen trug Horst Kaschel einige Fakten vor: Tschechisches Militär habe mutwillig in die Menschenmenge geschossen. 54 Tote, Hunderte von Schwerverletzten jeden Alters, seien das Menetekel für die geheuchelte Demokratie gewesen. Die Siegermächte hätten diese völkerrechtswidrige Besetzung zugelassen, getäuscht und angelogen durch den tschechischen Verhandlungsführer Edvard Beneš. Das seien folgenschwere Fehler für die spätere Machtergreifung der Hitler-Nazis gewesen.
Die Sudetendeutsche Volksgruppe sei wirtschaftlich, schulisch, politisch benachteiligt  worden. "Ab 1918 wurden im Zuge der Tschechisierung sofort 35.000 sudetendt. Beamte entlassen. Es folgten die Enteignung des fast ausschließlich deutschen Großgrundbesitzes durch eine willkürliche Bodenreform, die massive Bevorzugung tschechischer Betriebe bei Staatsaufträgen, resultierend daraus 500.000 sudetendeutsche Arbeitslose, zunehmende Lebensmittel- und Kohleknappheit, große Not, obwohl in den Sudetengebieten 75% der Industrien der ehemaligen Donaumonarchie waren", so Horst Kaschel.
Bezirksvizeobmann Adolf Markus führte dazu weiter aus, dass in diesen Unruhen die britische Regierung 1938 die Runciman-Kommission in die deutschsprachigen Gebiete geschickt habe. Sie habe die Unterdrückung der deutschsprachigen Bevölkerung bestätigt und der britischen Regierung den Anschluss des Sudetenlandes an das Deutsche Reich empfohlen.Es sei ein Stereotyp falscher Geschichtsdarstellungen, dass die Ursachen der menschenverachtenden Vertreibung der 3 1/2 Mio
Sudetendeutschen darin läge, dass sie Hitler in ihr Land gerufen hätten. Laut der ehemaligen Bundespräsidenten Heuss und Herzog gäbe es keine Kollektivschuld, sondern Kollektivscham und Kollektivverantwortung, die das deutsche Volk gänzlich übernommen hätte, im Gegensatz zu anderen Völkern.
Die sudetendeutsche Landsmannschaft als Brückenbauer suche den Dialog und beidseitige Aufarbeitung. In den letzten Jahren sei eine vermehrte Auseinandersetzung auf der tschechischen Seite mit ihrer eigenen Geschichte feststellen, so wie es in Deutschland vor allem in Sachen Nazi-Herrschaft und dem schändlichen Verbrechen des Holocaust zur Tagesordnung gehöre.
Es wäre in unserem Volk versöhnungsstiftend, würden von Bundespräsident, Kanzler, Außenministerin, Politikern bis zu den Medien auch der deutschen Opfer gebührend gedacht: 2 Millionen Flucht- und Vertreibungstote 1945/46, 5.000 Tote von 17.000 auf Todesmarsch gezwungener sudetendeutscher Zivilbevölkerung waren nur einige Vorkommen vor 77 Jahren. Auch für die Sudetendeutsche Arbeit gelte auf dem Versöhnungsweg: Gegen das Vergessen heiße, unsere Verantwortung den Opfern und der geschichtlichen Wahrheit  gegenüber wahrzunehmen, für Frieden, Menschenrechte und Versöhnung zu mahnen.
Nach dem Gedenkgottesdienst legten unter den Klängen des "Guten Kameraden", der Deutschland- und Bayernhymne  und mit einem Friedensgebet 1. Bürgermeister Frank Stumpf, Dekan Andreas Seliger und SL-Bezirksvizeobmann Adolf Markus im Beisein der SL-Mitglieder und der Gemeinde einen Kranz am Sudetendeutschen Mahnmal Naila nieder. Dekan Andreas Seliger betete auch für die Kriegsopfer der Ukaraine.

Foto: Stadt Naila, Nach dem Gedenkgottesdienst v.li: Stv. Ortsobmann Jürgen Nowakowitz, Horst Kaschel, Adolf Markus, 1. Bürgermeister Frank Stumpf, Dekan Andreas Seeliger.
Quelle: Stadt Naila

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