Feuerwehr und THW üben gemeinsam im Nailaer Freibad

Naila. Gemeinsam sind wir stark – so lässt sich die kürzlich durchgeführte gemeinsame Übung der Freiwilligen Feuerwehr Naila und des Technischen Hilfswerks (THW) treffend beschreiben. Oder auch: „Große Pumpen, starkes Team – Ausbildung mit Power.“ Die Idee zu dieser intensiven Zusammenarbeit entstand bei der Jahresabschlussfeier des THW, zu der auch Vertreter der Feuerwehr eingeladen waren. Nun wurde sie erfolgreich in die Tat umgesetzt.

Am Samstagmorgen herrschte Hochbetrieb im und um das Nailaer Freibad – obwohl dieses offiziell noch im Winterschlaf lag. Während das Nichtschwimmerbecken noch leer war und das Sprungbecken nur mäßig gefüllt, erinnerte das große Schwimmerbecken eher an einen Naturteich.

Zahlreiche Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und THW rückten an, Equipment wurde aufgebaut, und schon bald hieß es: „Wasser marsch!“ Angenommen wurde ein Szenario, bei dem ein Leck im großen Schwimmbecken auftrat – mit einem geschätzten Volumen von rund 2.000 Kubikmetern.

Insgesamt 35 Einsatzkräfte beider Organisationen arbeiteten Hand in Hand: Zum Einsatz kamen Chiemsee-Pumpen vom Gerätewagen Hochwasser, mehrere Tauchpumpen aus verschiedenen Fahrzeugen sowie die leistungsstarke „Hannibal“-Pumpe des THW mit einer Kapazität von 5.000 Litern pro Minute. Zusätzlich wurden mobile Stromaggregate und ein Notstrom-Generator vom Rüstwagen aufgebaut, um eine durchgehende Energieversorgung zu gewährleisten.

Auch Drohnenpilot Stefan Barth war im Einsatz und dokumentierte die Übung mit beeindruckenden Luftaufnahmen.

Über vier Stunden hinweg wurde gemeinsam geübt, koordiniert und getestet. Auch 1. Bürgermeister Frank Stumpf ließ es sich nicht nehmen, persönlich vorbeizuschauen. Er zeigte sich beeindruckt von der Manpower und der eingesetzten Technik. Ebenfalls vor Ort war Bademeister Markus Hampl, der das Szenario aufmerksam verfolgte.

Die gesamte Übung wurde über eine gemeinsame Führungsstelle koordiniert. Nach Raumordnung und erster Lagebesprechung um 9:32 Uhr – der Übungsbeginn war um 9 Uhr – liefen bereits drei Pumpen. Wenig später folgte Pumpe vier. Der Parkplatz des Freibads diente als Bereitstellungsraum und Standort der Führungsstelle.

Nach vollständigem Aufbau erreichten die eingesetzten Pumpen zusammen eine Leistung von über 25.000 Litern pro Minute.

Die Ziele der Übung erläuterten THW-Zugführer Sven Deubler und Feuerwehrkommandant Marco Wagenlechner: Neben dem praxisnahen Test der Technik sollten Führungsstrukturen trainiert und die Zusammenarbeit gestärkt werden.

„Wir sind keine Konkurrenten, sondern Partner“, betonte Zugführer Deubler. Der oft zitierte „Kleinkrieg“ zwischen Hilfsorganisationen gehöre längst der Vergangenheit an. Auch Kommandant Wagenlechner unterstrich: „Zwei Hilfsorganisationen an einem Ort – das soll funktionieren, und das tut es auch.“ 1. Bürgermeister Frank Stumpf lobte das Engagement der Einsatzkräfte, die ihre Freizeit in den Dienst der Allgemeinheit stellen: „Sie treffen sich nicht zum Spaß, sondern um für Notlagen professionell vorbereitet zu sein – das verdient höchsten Respekt.“

Foto: Stadt Naila
Quelle: Stadt Naila