13. April 2025 / Naila informiert...

„Di Hidd’n“ ist eröffnet

Treffpunkt für Gemeinschaft und Gebet in Marxgrün

Naila. „Die Hidd’n“ steht an exponierter Stelle im Nailaer Ortsteil Marxgrün und zudem direkt neben dem Tinyhaus von Pfarrer Andreas Hesse und Gattin Karin – und hat fortan 24/7 geöffnet.

„Das ist nicht unsere Hidd’n, sondern die von Gott“, betont Pfarrer Hesse und erklärt, dass Gott ein Herz für alle habe und die Hütte (fränkisch Hidd’n) als Treffpunkt für Jedermann „in Auftrag gegeben habe“. Viele Hände haben beim Aufbau mitgeholfen und mitgestaltet. „Di Hidd’n ist ein besonderer Ort, um Menschen zu begegnen, aber auch Gott, wo jeder jederzeit hier sein darf, sich frei fühlen, die Ruhe genießen und im Gebet die Seele baumeln lassen“, erzählt Pfarrer Hesse und fügt hinzu, dass man sich hier verabreden könne – entweder für gute Gespräche, gemeinsames Spiel oder zum Gebet. Es ist Selbstbedienung. Man kann sich einen Kaffee oder Tee kochen oder ein Getränk aus dem Kühlschrank nehmen. „Am Wochenende gibt’s auch hausgebackenen Kuchen, wenn wir zu Hause sind“, erzählt Karin Hesse und betont zugleich, dass „Di Hidd’n“ kein Bewirtungsbetrieb sei und es demzufolge auch keine Putzfrau gebe. „Deshalb sollte sich jeder einbringen, um das Miteinander für alle passend zu gestalten“, betont Karin Hesse und bittet, dass mitgebrachte Sachen wieder mitgenommen werden, das benutzte Geschirr in die dafür vorgesehene Kiste und die entnommenen Leergutflaschen in die entsprechenden Kästen gestellt werden. „Sollte man eine Flasche mitnehmen wollen, dann wird um das Hinterlegen des Pfandgeldes gebeten. Und zum Schluss noch die große Bitte: den Raum sauber und ordentlich zu hinterlassen.“ Es sind wahrlich keine hohen Ansprüche, sondern Hinweise, die der gesunde Menschenverstand vorgibt. Auch liegen Zeitungen parat, und Gesellschafts- sowie Kartenspiele sind vorhanden. Auch für den Ofen werden stetig Pellets vorrätig sein, denn frieren soll niemand.

Zwar ist „Di Hidd’n“ jetzt eröffnet, aber es gibt noch geplante Projekte drumherum. „Es soll ein WC-Anbau entstehen, die Fläche noch gepflastert und mit einer festen Feuerschale versehen werden“, erklärt Pfarrer Hesse und fügt hinzu, dass auf der Hangseite noch eine Bank aufgestellt werde. „Dann kann man den Blick ins Grüne schweifen lassen“, freut sich Karin Hesse. Auch Streicharbeiten außen stehen noch an. So gibt es den Aufruf: „Gestaltet mit, denn di Hidd’n gehört uns allen.“ Auch für die Einrichtung gibt es noch Wünsche: Dessertteller, Kuchengabeln, Klapp- und Stapelstühle für außen sowie einen Sonnenschirm. „Die Feuerschale kann eifrig genutzt werden, einfach Würstchen und Semmeln mitbringen und in geselliger Runde grillen“, lacht Pfarrer Hesse, der für Fragen, Gespräche und Gebet gerne zur Verfügung steht. „Ich bin kein Kontrolletti und werde auch nicht in der Hidd’n vorbeischauen, wenn Besucher da sind“, unterstreicht er und versichert zugleich, dass aber gerne an seiner Haustüre geklingelt werden könne, wenn Gesprächsbedarf besteht. Der Name „Di Hidd’n“ ist übrigens auf das Buch „Die Hütte – ein Wochenende mit Gott“ zurückzuführen. „Begegnungsstätte als Name war einfach zu sperrig und Hütte heißt ja im Fränkischen Hidd’n“, erklärt Karin Hesse schmunzelnd. Das Ehepaar Hesse hofft auf ein stetiges Wachsen der Hidd’n mit und durch die Menschen. „Heute haben wir den Grundstein für ein Miteinander gelegt, und alles andere wird sich entwickeln.“ Pfarrer Andreas Hesse betont, dass Gott den Platz an zentraler Stelle auserwählt habe, da di Hidd’n noch vor dem eigenen Häuschen gestanden war. Er motiviert, die Tür einfach aufzuschließen, einzutreten und zu nutzen, was geboten werde. „Es geht um Gemeinsamkeit und Miteinander“, erklärt Karin Hesse und fügt hinzu, dass es Menschen gebe, die sich eine Tasse in einem Café nicht leisten können, aber diesen auch nicht immer allein zu Hause trinken wollen. „Deshalb darf die Hidd’n auf der Suche nach Gemeinschaft gerne genutzt werden.“ Auch wird auf die Kooperation mit dem Marxgrüner „Easy-Imbiss“ hingewiesen. „Wir schicken uns gegenseitig die Menschen“, lacht Pfarrer Hesse, der einige Dankesworte an die Helferschar richtet.  1. Bürgermeister Frank Stumpf dankte dem engagierten Pfarrer und freute sich über das offene Angebot von Gemeinschaft. Zimmermann Tobias Herrmann, Chef der Firma HT – Holzbau aus Naila, verlas den Richtspruch, zerschmetterte das Glas und erinnerte daran, dass die Hütte in Eigenarbeit errichtet und auf viel Freizeit verzichtet worden sei. „Dieses Haus wird auch die Menschen binden in fröhlicher Geselligkeit und mancher wird hier Ruhe finden, vom Stress in unserer heutigen Zeit.“ Mit dem symbolischen Durchschneiden des Bandes war der Eintritt in „Di Hidd’n“ frei.


Beim symbolischen Band durchschneiden (von links) Karin Hesse,  1. Bürgermeister Frank Stumpf und Pfarrer Andreas Hesse.

Foto: Stadt Naila
Quelle: Stadt Naila

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