5. Juli 2024 / Landratsamt Hof informiert...

Geschützter Serpentinit-Standort: Neues Infoschild am Haidberg bei Zell

Neues Infoschild am Haidberg bei Zell informiert über geschützten Serpentinit-Standort

Hof.Zell. Der Haidberg bei Zell im Fichtelgebirge zieht mit seinem außergewöhnlichen Erscheinungsbild seit jeher Erholungssuchende und Naturbegeisterte in seinen Bann. Ein neues Infoschild am Wanderweg entlang des Südhanges informiert nun über die Besonderheiten aus der Welt der Geologie, Tiere und Pflanzen.

Geschützter Serpentinit-Standort: Neues Infoschild am Haidberg bei Zell 

Optisch ansprechend, informativ und im bayernweit abgestimmten Schutzgebiets-Design sollte sie sein, die neue Info-Tafel am Haidberg bei Zell. Mario Wohlfahrt, Kreisfachberater und zuständig für landkreiseigene Waldflächen im Gebiet, hatte die Erneuerung des Schildes angestoßen, nachdem das alte am Parkplatz in die Jahre gekommen war. Im Rahmen seines derzeit laufenden Projekts zu den Serpentinit-Standorten in Nordost-Oberfranken übernahm der Landschaftspflegeverband Landkreis und Stadt Hof (LPV) diese Aufgabe.

„Interessierte Besucherinnen und Besucher können hier noch einiges Neues über den Zeller Hausberg erfahren“, freut sich Bürgermeister Horst Penzel aus Zell.

„Es gibt viele schöne und teils unbekannte Naturschutzflächen im Landkreis. Die Beschilderung trägt dazu bei, dass die Bürgerinnen und Bürger die herausragenden Besonderheiten des Hofer Landes besser kennen lernen“, so Landrat Dr. Oliver Bär, Vorsitzender des LPV Landkreis und Stadt Hof.

In den vergangenen 30 Jahren hat sich der damalige Kreisfachberater Norbert Sörgel gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband für die Entwicklung, Pflege und den Schutz der außergewöhnlichen Pflanzenwelt am Haidberg eingesetzt. Seit 2016 stehen der Haidberg und seine Umgebung nun als FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat-Gebiet) unter Schutz. Es gehört zum europaweiten Schutzgebietsnetz NATURA 2000, dessen Ziel die Bewahrung des europäischen Naturerbes ist. Das Schutzgebiet beheimatet Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten, die in Europa selten geworden sind und als gefährdet gelten. Hier fliegt beispielsweise noch der Violette Feuerfalter über die Magerrasen. Dort wachsen auch die alte Heilpflanze Arnika oder der Deutsche Ginster.

Mithilfe von Piktogrammen wird auf der Tafel dargestellt, welche Regeln in dem Schutzgebiet gelten. Das Betreten des Steinbruchs und Baden im Gewässer ist übrigens strengstens verboten. Die Uferbereiche sind nicht gesichert, teilweise steil abfallend und das Betreten dadurch gefährlich. Außerdem handelt es sich bei der Fläche um einen äußerst sensiblen Lebensraum für Reptilien, Amphibien und seltene Pflanzengesellschaften. Trittschäden und das Hinterlassen von Müll beeinträchtigen die Fläche zunehmend.

Neben einer Übersicht über das Gebiet sowie einigen Fotos bietet das Schild noch zwei Schmankerl: Scannt man den QR-Code unterhalb des Haupttextes, werden die Schildinhalte in einfacher Sprache vorgelesen. Ein weiterer QR-Code führt zur detaillierten Informationsbroschüre des Landschaftspflegeverbands über die Serpentinit-Standorte in Nordost-Oberfranken.

Info:

Das seltene, schwermetallhaltige Gestein Serpentinit tritt in Deutschland nur in der Region zwischen Sachsen und Bayern zutage. Wie ein Gürtel zieht es sich entlang der Münchberger Hochfläche durch den Landkreis Hof: Von der Woja- und Haidleite über den Haidberg bei Zell bis hin zum Peterleinstein im Landkreis Kulmbach. Seine Felsen beherbergen eine speziell an die nährstoffarmen Verhältnisse angepasste Pflanzen- und Tierwelt. So kommt etwa die Serpentin-Grasnelke weltweit ausschließlich im Naturschutzgebiet Woja- und Haidleite im Landkreis Hof vor. Daher engagiert sich der Landschaftspflegeverband Landkreis und Stadt Hof e.V. (LPV) seit 2021 gezielt für den Schutz und die Wiederherstellung von Felslebensräumen auf dem heimischen Serpentinit.

Foto (v.l.n.r.):
Zur Einweihung des neuen Infoschilds trafen sich Kreisfachberater Mario Wohlfahrt, Isabel Kaske, Regina Saller (beide LPV), Bürgermeister Horst Penzel und Landrat Dr. Oliver Bär und (v.r.n.l.) am Haidberg bei Zell.

Foto: Landkreis Hof
Quelle: Landkreis Hof

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