21. August 2020 / Hof informiert...

Von der Baustelle zur „Schaustelle“

Ersatzspielstätte kommt voran

Die „Schaustelle“, also die Ersatzspielstätte des Theaters Hof, kommt gut voran. Speziell in den vergangenen Wochen nahm das Interimsgebäude immer mehr Gestalt an. 

Hof - So ist Ende Juli die Wand- und Dachkonstruktion errichtet worden, das Dach ist bereits geschlossen und gedämmt. In den Wänden sind noch Elemente freigelassen, um mit Hubsteigern und schwerem Gerät arbeiten zu können. Derzeit wird die Außenfassade beschriftet, so dass der Name „Schaustelle“ weithin sichtbar ist. Auch die Bühne als solche steht. Vor wenigen Tagen haben Handwerker die Drehscheibe eingebaut. Sie wurde eigens vorab geliefert: Das Ensemble nutzt sie nicht nur auf der Schaustelle, sondern später auf der großen Bühne des Theaters, wo sie ihren endgültigen Platz finden wird. 

Auf der Schaustelle spielt sie ihre Vorzüge aus: Gerade hier ist sie unverzichtbar, weil sie schnelle Szenenwechsel ermöglicht. Ein klassischer Schnürboden, in den man Teile des Bühnenbildes hochziehen könnte, steht ja nicht zur Verfügung. Peter Nürmberger, Fachbereichsleiter Kultur bei der Stadt Hof, freut sich über den Fortschritt: „Selbst wenn man wie ich fast das ganze Berufsleben im Veranstaltungsgewerbe zugebracht hat, ist man doch immer wieder erstaunt, wie rasch es beim Einbau klappt, wenn Profis zusammenarbeiten.“  

Auch an der Decke der Leichtbauhalle wird gearbeitet. Hier werden derzeit Leichtmetalltraversen, das sogenannte Rigging, montiert. Sie dienen dazu, die Bühnenaushänge aufzunehmen und Scheinwerfer oder Lautsprecher zu tragen. Auch hier greift das Theater Hof auf Ausrüstung zurück, die dann später im eigentlichen Theater eingebaut wird. „Damit sparen wir uns erhebliche Mietkosten und die Kollegen der Technik können bereits mit den neuen Ausstattung Erfahrungen sammeln“, erläutert Nürmberger.

Eng miteinander verzahnt

Dass die Generalsanierung des Theaters und die Interimsspielstätte eng miteinander verzahnt sind, ist dem grundsätzlichen Planungskonzept geschuldet. Denn die Schaustelle wird direkt neben dem „alten“ Theatergebäude errichtet, um die Infrastruktur des Hauses nutzen zu können. Für das Publikum bedeutet dies: Wer eine Vorstellung in der Schaustelle besucht, passiert wie gewohnt das Foyer und nutzt die Zuschauergarderobe oder die Gastronomie. Anstatt in den großen Saal führt der Weg in die Leichtbauhalle. Aber auch hinter den Kulissen werden die Künstlergarderoben, die Maskenbildnerei oder die Werkstätten weiter genutzt. „Das erfordert einen hohen Abstimmungsbedarf, senkt auf der anderen Seite aber auch die Kosten“, sagt der städtische Kulturchef.

Derzeit sind für die Generalsanierung bis auf zwei kleinere Gewerke alle Aufträge vergeben. Gegenüber der Kostenberechnung liegt das Theater aktuell deutlich unter den kalkulierten Kosten. „Es wäre aber unklug, diese aktuelle Situation auf die gesamte Maßnahme übertragen zu wollen. Bei einem derart komplexen Bauwerk, das noch dazu mit „Bauen im Bestand“ einhergeht, ist man nie vor Überraschungen sicher, so dass der finanzielle Puffer sicher noch um einiges abschmelzen wird“, berichtet Peter Nürmberger.

„Während man beim großen Projekt von rund 20 Mio. Euro ausging und nach aktuellem Stand darunter bleiben wird, ist abzusehen, dass sich die Kosten der Ersatzspielstätte voraussichtlich erhöhen werden“, sagt der Kulturmanager. „In der Gesamtbetrachtung geht man in der Stadtverwaltung und beim Theater-Zweckverband davon aus, dass man unterhalb des Gesamtkostenrahmens von knapp 23 Mio. € bleiben wird.“

Weil die Ersatzspielstätte dem laufenden Betrieb zugerechnet und nicht aus FAG-Mitteln (Finanzausgleichsgesetz) bezuschusst wird, hat sich Oberbürgermeisterin Eva Döhla bereits an den Kunstminister Bernd Sibler gewandt und klargestellt: „Die Spielfähigkeit des Theaters Hof sicherzustellen ist das Hauptanliegen unserer Überlegungen.“ Dass die Bauarbeiten dabei auch von den aktuellen Corona-Einschränkungen auch beeinflusst waren, sei selbstverständlich. Allerdings war auch zu bedenken, dass die bereits vereinbarten Gastspiele und der Kartenverkauf selbst bei reduziertem Platzangebot wichtige Einnahmen generieren.

Probenbeginn im September

Die Proben für die Spielzeit 2020/21 beginnen am 1. September. Dann wird auch die Schaustelle nutzbar sein. Bis dorthin werden gegenüber in der Freiheitshalle zum Beispiel weitere Ausrüstungsteile wie Kabelstränge für den Einsatz im Interimsgebäude konfektioniert. Und Mitte nächster Woche kommen verschiedene Theaterscheinwerfer an ihren Platz. Auch der Tribünenbau liegt in den letzten Zügen, so dass am 20. September die erste Matinee und am 26. September die erste Premiere stattfinden können.

Die Geschäftsführung um Intendant Reinhardt Friese sowie die gesamte Belegschaft des Theaters Hof weiß das Engagement der Oberbürgermeisterin, des Kulturamtsleiters, der Bauverwaltung und des Stadtrats für diese Spielstätte sehr zu schätzen. Friese: „Wir sind dankbar für die klare und konstruktive Haltung, die Theater in Hof nicht erst seit gestern überhaupt möglich macht.“

Bildunterschrift: Blick auf einen Teil der neu eingebauten Drehbühne in der „Schaustelle“ des Theaters Hof. Die Drehbühne ist mittlerweile unter einem schwarzen Bühnenboden versteckt.

Quelle + Foto: Stadt Hof

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