Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Fränkischer Oberbürgermeister

Hof. Städteübergreifender Fachkräftemangel in der Verwaltung und Wohnraumprobleme bei Geflüchteten aus der Ukraine 

Im Großen Sitzungssaal des Hofer Rathauses fand die jüngste Sitzung der Arbeitsgemeinschaft der Fränkischen Oberbürgermeister statt. Auf der Tagesordnung standen ein Vortrag über Fachkräftemangel, die Frankenfahne und die Thematik der Ukraine-Krise. Beim Erfahrungsaustausch wirkte Bernd Buckenhofer, Geschäftsführendes Mitglied des Bayerischen Städtetags mit und brachte die Verbandsperspektive mit ein, unter anderem durch die Organisation des online Vortrags von Dr. Saskia Lehmann-Horn, Hauptgeschäftsführerin des KAV Bayern. 

Im Zentrum des Vortrags stand die „Attraktivitätssteigerung des Öffentlichen Diensts und Tarifvertragsfragen“. Die fränkischen Städte und Kommunen stehen derzeit vor dem Problem einer besonderen Gratwanderung zwischen tariftreu verhalten aber auch Vorteile der eigenen Stadt herausheben, um attraktiv auf potenzielle Bewerberinnen und Bewerber zu wirken. Die Verwaltung steht als Arbeitgeber nicht nur in Konkurrenz zu der freien Wirtschaft, sondern die Städte sind auch untereinander Konkurrenten. Lösungsansätze waren hier Fachkräfte- oder Arbeitsmarktzulagen und finanzielle Spielräume vermehrt nutzen oder über den eigenen Bedarf hinaus auszubilden und die Azubistellen um 50% oder das doppelte aufzustocken. Ein Umdenken, auch den kommunalen Arbeitsbereich für mehr Personen mit Migrationshintergrund zu öffnen, hat positiven Anklang bei den Oberbürgermeistern gefunden und würde auch potentielle Sprachbarrieren in der Bürgerkommunikation aufbrechen. 

Thomas Ebersberger, Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth, thematisierte die Frankenfahne. Sein Anliegen an das Gremium bestand darin, eine einheitliche Form zu finden, zu welchen Anlässen die Frankenfahne gehisst wird. Die Oberbürgermeister einigten sich eine Empfehlung zum Hissen der Flagge zur zentralen Festveranstaltung am 03.07.2022 zum Tag der Franken abzugeben, um die ideologische Verbundenheit der Städte zu unterstreichen. 

Zur aktuellen Situation passend ist die Ukraine-Krise von den Oberbürgermeistern thematisiert worden. Städte verzeichnen einen besonders hohen Zuzug von Geflüchteten aus der Ukraine und sie leisten damit besonders viel. Die kreisfreien Städte erfüllen die Aufnahmequote überdurchschnittlich. Größtes Problem stellt der Wohnraum für die Geflüchteten dar. Es gibt unterschiedliche Lösungen, darunter auch die Reaktivierung von Wohnangeboten, welche eigentlich saniert werden sollten. In vielen Städten ist die Frage nach geeignetem Wohnraum, welcher auch zu einem dauerhaften Zuhause werden kann, aktuell schwierig. „Die Kommunen werden zum Teil mit fünf- oder sechsstelligen Beträgen bei der Finanzierung von Wohnraum über das Jahr hinweg gerechnet alleine gelassen. Die Frage, die wir uns hier stellen ist, müssen die Kommunen, die besonders viel leisten auch besonders viel bezahlen oder unterstützt der Bund uns an dieser Stelle?“, sagt Oberbürgermeisterin Eva Döhla, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Fränkischer Oberbürgermeister. Die Forderungen des Gremiums bestehen daher aus mehr finanzieller Unterstützung, angesichts der zusätzlichen Aufgaben und Kosten, die auf die Städte zukommen. 

Die Arbeitsgemeinschaft der Fränkischen Oberbürgermeister 

Die Arbeitsgemeinschaft Fränkischer Oberbürgermeister wurde am 19. März 1988 im Würzburger Rathaus gegründet, um den gemeinsamen Gedankenaustausch sowie die Beratung gemeinsamer Aktionen auf fränkischer Ebene zu verstärken. Die Treffen der fränkischen Oberbürgermeister finden in lockerer Folge statt. Ein Ziel ist es auch, regelmäßig Gedanken und Informationen auszutauschen, das fränkische Bewusstsein zu stärken und die fränkischen Interessen öffentlich bewusst zu machen und nach außen zu vertreten.

Neben den Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeistern der kreisfreien Städte und großen Kreisstädte in Franken nehmen als ständige Gäste auch das Stadtoberhaupt der Stadt Heilbronn sowie der kreisfreien Stadt Suhl teil.

Foto: Stadt Hof
Quelle: Stadt Hof