9. Juli 2022 / Hof informiert...

Planungen zum Bahnhaltepunkt Hof Mitte - Stadt Hof vom Standort enttäuscht

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Hof. Neuer Bahnhaltepunkt in der Innenstadt vorgestellt – Stadt Hof vom Standort enttäuscht

Im vergangenen Umwelt- und Planungsausschusses hat der zuständige Mitarbeiter für Schieneninfrastruktur und Eisenbahnwesen des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr den aktuellen Planungsstand zum Bahnhaltepunkt Hof Mitte vorgestellt. 

Ursprünglich sollte der Haltepunkt unterhalb der Jahnturnhalle eingerichtet werden. Nun hat das Ministerium mitgeteilt, dass der Standort verlegt werden soll. Der Haltepunkt soll nun oberhalb der Jahnturnhalle in Richtung Berliner Platz an der Bahnstrecke nach Bad Steben errichtet werden. 

Dieser Vorschlag entspricht nicht den bisherigen Planungen und Bedürfnissen der Stadt Hof. Hier kann man kaum noch von einem innenstadtnahen Bahnhof sprechen, denn der neue Haltepunkt liegt noch weiter vom Zentrum entfernt, als der ursprünglich geplante. Außerdem befindet sich bereits jetzt der Bahnhof-Neuhof in unmittelbarer Nähe. 

So haben das auch die Mitglieder des Umwelt- und Planungsausschusses gesehen. Die Errichtung des Haltepunktes an der unteren Jahnbrücke in Verbindung mit der „Schellenbergspange“ wäre aus städtischer Sicht ein sinnvolles Projekt gewesen, auch im Hinblick auf die erforderlichen Lärmschutzmaßnahmen im Rahmen der Elektrifizierung. Die Freude über den vom Ministerium als „Ersatz“ vorgeschlagenen Haltepunkt hielt sich daher in Grenzen. 

 „Die jetzt vorgestellten Pläne bringen uns – auch für die Innenstadt -  nicht wirklich voran. Der Plan wurde umgekrempelt, aber dadurch keineswegs besser. Statt dieser Variante müssen endlich andere heiße Eisen vorangebracht werden“, fordert Oberbürgermeisterin Eva Döhla.   

Drängender wären aus Sicht der Stadt Hof Lösungen für folgende bahnpolitische Brennpunkte:

  • Umsetzung der Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale zwischen Hof und Nürnberg (diese Strecke befindet sich seit 1993 im vordringlichen Bedarf und erfährt seither keine Verbesserung seitens des Bundes und der Bahn)
  • Rettung des historischen Bahnhofsgebäudes. Es gibt keine erkennbaren Aktivitäten seitens der Bahn, sich um das Gebäude zu kümmern.
  • Eine vernünftige Bahnanbindung von Hof an Berlin
  • Ordentliche Verbindungen von Hof zum Fernverkehr.
  • Schließung der Lücke im Güter- und Personenverkehr durch die fehlende Höllentalbahn

 

Hintergrund: 

2015 hat das Bayerische Verkehrsministerium gemeinsam mit DB Station & Service sowie der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) die „Stationsoffensive“ ins Leben gerufen, um den Bahnverkehr in Bayern attraktiver zu gestalten. Eine dieser damals 20 geplanten neuen Stationen sollte der Haltepunkt Hof Mitte an der unteren Jahnbrücke sein. Bei einem Ortstermin am 20. Juni 2015 stellten Vertreter des Freistaats Bayern und der DB ihre Planungen vor. 

Die Inbetriebnahme des neuen Haltepunktes war ursprünglich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 vorgesehen. Ziel des Haltepunktes war, die Züge aus Sachsen und Thüringen näher an die Innenstadt anzubinden und gleichzeitig Züge aus dem südlichen Landkreis über den Hauptbahnhof zu diesem neuen Haltepunkt zu führen. Gleichzeitig wäre der Schülerverkehr für die innenstadtnahen Schulen dort gebündelt worden. 

Ein weiterer Ortstermin fand im Juni 2017 statt. Hier wurden bereits Fahrplankonzepte der BEG vorgestellt sowie Standorte für ein mögliches Wendegleis diskutiert. 

2021 wurden sowohl von der Stadt Hof als auch vom Ministerium Überlegungen angestellt mittels der sogenannten „Schellenbergspange“ den bisherigen Nahverkehr aus Bad Steben, Naila, Selbitz an diese neue Station Hof Mitte heranzuführen und damit weitere Fahrgäste zentrumsnah anzubinden. 

Die Stadt Hof wäre bereit gewesen eine entsprechende Untersuchung der „Schellenbergspange“ durch ein Planungsbüro mit zu finanzieren. Aus Sicht der Oberbürgermeisterin Eva Döhla wäre der neue Haltepunkt gemeinsam mit der „Schellenbergspange“ eine bedeutsame Stärkung des innerstädtischen ÖPNV gewesen. Auch wenn derzeit kein gemeinsames Projekt zustande gekommen ist, steht die Stadt Hof weiterhin in engem Kontakt zum Staatsministerium, um die nächsten Schritte für ein zukunftsorientiertes ÖPNV-Angebot in der Region zu entwickeln. 

Quelle: Stadt Hof

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