1. Juni 2023 / Hof informiert...

Gelebte Tradition: Das Programm zum 591. Schlappentag

Hof informiert ...

Hof. Hofer Schlappentag 2023

Der 591. Schlappentag findet am 5. Juni 2023 statt. Dazu gehören wieder die Hussitenführung und das Bürger-Schlappenschießen am 4. Juni 2023, der bunte Schlappentagsumzug mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Handwerk und Schützen und natürlich die Festveranstaltung am Schießhäuschen mit dem eigens eingebrauten Schlappenbier. In diesem Jahr gibt es zusätzlich zu den traditionellen Highlights auch Neuerungen wie das Schlappenherz oder einen im Voraus ausgelobten Malwettbewerb für Kindergärten.

Hussitenführung – Reise in die Vergangenheit 

Die Hussitenführung gehört bereits seit Jahren fest zum Programm des Hofer Schlappentags und findet klassischerweise am Sonntag vor dem Schlappentag statt. Die Besucherinnen und Besucher können auf eine abwechslungsreiche Reise durch die Vergangenheit und verschiedene Szenen, die in die Geschichte des Hofer Schlappentags entführen, gespannt sein. 

Wo? Sankt Michaelis Hof, Kirchplatz 4, 95028 Hof
Wann? Sonntag, 4. Juni 2023 von 14:00 bis 16:00

Karten gibt es zu 5 Euro direkt bei der Führung und vorab in der Tourist-Info der Stadt Hof, Tel.: 09281 815-7777.

Jeder Bürger darf zum Schießen – auch ohne Schlappen!

Am Sonntag, 4. Juni 2023, vor dem Hofer Schlappentag findet bereits zum sechsten Mal das beliebte Bürger-Schlappenschießen der Hofer Sportschützenvereinigung (HSSV) statt. Das "Trio Akustika" wird mit Wirtshausmusik für Stimmung sorgen. Alle Bürger-Schützen und -Schützinnen sind herzlich eingeladen!

Wo? "Schießhäuschen", Schießgraben 1, 95028 Hof
Wann? Sonntag, 4. Juni 2023, 14:00 bis 17:30 Uhr
Anmeldung: Am Schießstand (Königssaal), unmittelbar vor dem Schießen.
Wer? Kinder 8 bis 11 Jahre: Lichtpunktgewehr und Pistolenschießen (10 Schuss 2€)
ab 12 Jahren: Reaktionsschießen (10 Schuss 5€)
ab 16 Jahren: Luftgewehrschießen (10m, 5€)

Zu gewinnen gibt es Geld- und Getränkepreise. Der beste Tiefschuss ("Blattl-Wertung") kommt zur Wertung "Bürger-Schlappenkönig*in 2023".

Bei Minderjährigen gilt die Unterschrift oder Anwesenheit eines Erziehungsberechtigten. Es besteht Versicherungsschutz über den Bayerischen Sportschützenverbund e.V. (BSSB). Für alle Schützen gilt absolutes Alkoholverbot.

Empfang vor dem Rathaus 

Am Montag, 5. Juni 2023, um 9:00 Uhr findet der Weckruf sowie der Empfang vor dem Rathaus statt. 

Im Anschluss daran beginnt der Festumzug vom Rathaus bis zum Schießhäuschen, an dem der neue Schlappenkönig/Schlappenkönigin, Schützen, Handwerker, Ehrengäste, internationale Gäste wie auch eine Gruppe der Hofer Stadtverwaltung selbst teilnehmen. Im Festzelt heißt es dann: „Etzert leffds!“ und die Hoferinnen und Hofer feiern gemeinsam mit vielen Gästen ausgelassen und friedlich den Hofer Schlappentag und genießen das eigens für den Schlappentag eingebraute Schlappenbier der Brauerei Scherdel. 

Internationale Gäste 

Als Gäste begrüßt die Stadt Hof zum Schlappentag traditionell Vertreterinnen und Vertreter ihrer Partnerstädte und Patenschaften. In diesem Jahr sind Thomas Ließ, Bürgermeister aus Hof bei Salzburg, und Franz Seiser, Amtsleiter a.D., ebenfalls aus Hof bei Salzburg, zu Gast. Außerdem besucht Björn Ranocha, Korvettenkapitän des Flottendienstbootes Alster, mit Teilen der Mannschaft den Hofer Schlappentag. Außerdem wird Bürgermeister Michael Pospíšil aus Cheb sowie Oberbürgermeister Steffen Zenner der Partnerstadt Plauen mit Gästen vor Ort sein. 

Schlappenbier 

Im März 2023 ist der Spezialsud für das Scherdel Schlappenbier Jahrgang 2023 eingebraut worden. Nach der Hauptgärung reift er mehrere Wochen lang, bevor es das Schlappenbier ab dem 5. Juni für alle Schlappenbier-Liebhaber zu kaufen gibt.

Kurz vor dem Schlappentag wird das Starkbier mit einer Stammwürze von 16,3 Prozent und einem Alkoholgehalt von 6,5 Prozent ganz frisch in Fässer und Flaschen abgefüllt und erst am frühen Morgen des Schlappentages ausgeliefert. Schlappenbier gibt es nur, solange der Vorrat reicht. Denn von der Bierrarität wird traditionsgemäß nur eine begrenzte Menge eingebraut.

Schlappenherz - Ein süßes Geschenk zum Schlappentag

Alle, die den Schlappentag ins Herz geschlossen haben, können ihn heuer auch erstmalig in Herzform auf der Brust tragen: Die traditionsreiche Konditorei Vetter liefert das "Schlappenherz" in den Hofer Stadtfarben - zum Selbertragen oder als süßes Geschenk.

Es wird am Schlappentag in der Tourist-Information der Stadt Hof erhältlich sein. Schnell sein lohnt sich - nur solange der Vorrat reicht!

Tourist-Information
Ludwigstraße 24
95028 Hof
Tel.: 09281 815-7777

Malwettbewerb - Kinder malen das Handwerk

Um bereits die Jüngsten mit Tradition in Berührung zu bringen, haben die Veranstalter des Schlappentages - Hofer Handwerk, Privilegierte Scheiben-Schützen-Gesellschaft, Brauerei Scherdel und Stadt Hof - einen Malwettbewerb für die Kindergärten in Hof ausgelobt.

Das Handwerk sollte bei dem Wettbewerb im Vordergrund stehen. Die Kindergarten-Kinder waren bis zum 19. Mai 2023 dazu aufgerufen, Bilder zu malen, auf denen sie das Handwerk zeigen, wie sie es sich vorstellen. Unter den zahlreichen Einsendungen haben die Veranstalter das Gewinnerbild ausgesucht. Der Gewinner-Kindergarten, aus dem das Bild stammt, wird am Schlappentag selbst auf der Bühne vor dem Rathaus bekannt gegeben. Den Kindergarten wird der Hofer Wärschtlamo besuchen und Wärschtla an die Kinder verteilen.

Geschichte

Am Montag nach Trinitatis (eine Woche nach Pfingsten) feiert man in Hof den Schlappentag. Das Fest geht zurück auf den Überfall der Hussiten im Jahr 1430, in dessen Folge die Hofer Bürger und Handwerker zu regelmäßigen Schießübungen verpflichtet wurden. Seit dem Jahr 1432, das auch als Gründungsjahr der Schützengilde gilt, fanden diese statt, wobei viele den letztmöglichen Termin wählten, also jenen Montag nach Trinitatis. Diese regelmäßigen Schießübungen hatten einen eher zweckmäßigen Charakter. Dies erklärt auch den Namen des Tages, denn man ging in "Schlappen" zum Schießplatz. Dies waren billige und haltbare Holzschuhe, die im Mittelalter zur Arbeit getragen wurden. Auch als sich im Lauf der Zeit, insbesondere durch den 30jährigen Krieg zeigte, dass eine aus Handwerkern bestehende Bürgerwehr kaum in der Lage ist eine Stadt zu verteidigen, hielt man neben den nun eingeführten Berufsheeren an den wehrfähigen Bürgern als militärischer Reserve fest, so dass auch die Übungen weiterhin Jahr für Jahr, wenn auch mit Unterbrechungen in Notzeiten, weiter stattfanden. Man kann wohl davon ausgehen, dass die Hofer sowieso wenig Lust auf kriegerische Übungen hatten und die Erfüllung der lästigen Pflicht bis zum letztmöglichen Termin hinauszögerten. Es bürgerte sich ein, dass die Schießübungen am Montag nach Pfingsten mit einem feierlichen Umzug begonnen wurden. Je mehr der militärische Wert in den Hintergrund trat, desto mehr nahmen sie einen geselligen Charakter an. Ein speziell eingebrautes Starkbier gehört dazu. Aus der unliebsamen Verpflichtung zu den Schießübungen wurde so ein Traditionsfest. Der Schlappentag gehört heute zum Gründungsmythos der Stadtgesellschaft und verbindet Alt und Jung, Einheimische und Zugezogene, Gäste und extra zu diesem Anlass Heimkehrende.
Ein 5,5 m großes Denkmal am Eingang des Festgeländes erinnert an diese Tradition und zeigt die Metamorphose vom Handwerker zum Schützen. So ist der Schlappentag auch ein Fest der Handwerker, da sich die gegründete Schützengilde sich zumeist aus Handwerkern rekrutierte, die ebenfalls an regelmäßigen Schießübungen und Wettbewerben teilzunehmen hatten. 

Träger der Tradition sind Schützen und Handwerker, unterstützt von der Stadt Hof. Neben der „Privilegierten Scheiben-Schützen-Gesellschaft Hof 1432“ wirken sämtliche Hofer Schützenvereine sowohl beim Festumzug wie auch bei den weiteren Aktivitäten (Bürgerschießen, Schlappenschießen) mit. Die Handwerksinnungen sind beim Festumzug beteiligt. Das Schlappenschießen am Sonntagmorgen, zu dem Honoratioren aus Handwerk, Schützen, Politik und Wirtschaft aufgefordert werden, nimmt die Tradition der alten Schießübungen auf. Als Preis winkt anstelle früherer Steuerfreiheit die Befreiung von Parkgebühren. In der Vorbereitung der jährlichen Veranstaltung ist die Kreishandwerkerschaft gleichberechtigter Partner der Privilegierten Scheiben-Schützen-Gesellschaft Hof 1432. Die Einladung zum Fest erfolgt gemeinsam von Schützenmeister, Kreishandwerksmeister und Oberbürgermeisterin. 

In der Urkunde aus dem Jahr 1430 bzw. deren Abschrift aus einem Akt des Geheimen Hausarchivs der Plassenburg aus dem 17. Jahrhundert kann man den Ursprung des Festes finden:
„Wir Friderich und wir Johannes sein Sone Von Gotts gnaden Marggrafen zu Brandenburg x Und Burggrafen zu Nuremberg bekennen öffentlichen mit diesem brief, für unns unnd all unnsere Erben gen Allermenniglichen, die Ihn sehen, hören oder lesen, Wann wir wolbedacht, unnd mercklich erkannt haben, solch manchfeltig Verdürblich Und gros schäden, So denn Unnser libe getreue Burgermeister Rathe Unnd gemeine Reich unnd Arm gemeiniglich unnser Stadt zum Hofe, Itzund Von der hußen, mit Name, brante, Unnd andern Sachen genommen, Unnd empfangen haben, Unnd wenn wir auch derselben, der Unsern zum Hofe Auffnemen, bauen Unnd der genanten Stadt beschüczunge Unnd beßerung je gerne sehen, daß sie ohn unnser hülflich frejunge wider zu bauen Unnd sich zu befesten, nicht vermögen, Unnd Unns demüdtiglichen Unnd fleißiglichen gebeten haben, daß wir sie etliche Jar für alle Steuern unnd bete freien wolten, Als haben wier angesehen unnd erkant solch ihr Verdürblich scheden, name Unnd brand Unnd Auch ihr fleißig beten, sie solcher scheden zu ergeczen, Unnd daß sie desto baß ihr Stadt Unnd ihr heusser zum Hofe befesten Unnd gebauen mügen Unnd sollen, Unnd haben sie Vonn sonderlichen gnaden gefreiet Unnd begnadet Zehen gancze Jar nechst aneinander kommende, Aller Steuer Unnd Bete, freien und begnaden sie auch damit inn Crafft diß Briefs, Unnd zu urkunde mit Unnsern annhangenden Innsiegel versigelt, der geben ist zu Cadolczburg am Montag nach dem Sonntag Invocavit Inn der fasten, Nach Christi Unnsres herrn geburte, vierzehenhundert Jare Unnd darnach in dem dreisigsten Jare.“

Quelle: Stadt Hof

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