28. Oktober 2025 / Hof informiert...

Filmpreisträgerin der Stadt Hof

Werk und Haltung fest mit dem Geist des Festivals verbunden

Hof. Connie Walther erhält den Filmpreis der Stadt Hof 2025

Die Stadt Hof verleiht den diesjährigen Filmpreis der Stadt Hof an die Regisseurin, Autorin und Dozentin Connie Walther. Die Preisverleihung findet im Rahmen der 59. Internationalen Hofer Filmtage statt. Mit der Auszeichnung würdigt die Stadt eine herausragende Filmschaffende, deren Werk und Wirken eng mit dem Filmfestival in der Saalestadt verbunden sind.

Oberbürgermeisterin Eva Döhla: „The Place to Grow – hier gedeihen Talente, und es entsteht eine einzigartige Gemeinschaft zwischen den Macherinnen und Machern der Filmbranche. Alle kommen zusammen, die dem Festival seit Jahren treu sind. Doch inmitten dieser Vielfalt stellt sich die Frage: Welche Rolle haben Frauen eigentlich im Film? Die Filmwelt ist noch immer stark von männlichen Erzählungen geprägt. Und schaut man genauer hin, wirken viele Frauen mit, prägen, gestalten und inspirieren. Sie sind da, aber noch immer nicht in dem Maße sichtbar, wie sie es verdienen. Daher freue ich mich sehr, dass wir in diesem Jahr einer Frau unseren Filmpreis verleihen.“

Luisa Bäde hielt die Laudatio, in der sie auch auf die Bedeutung von Hof für Connie einging: „In Hof gibt es noch Freiraum – Raum, den wir besetzen können. Hier finden echte Begegnungen mit dem Publikum statt, und genau das war für Connie immer entscheidend. Sie weiß, wie schwer es heute ist, Kino zu machen – und trotzdem kämpft sie kompromisslos dafür.“

Connie Walther: „Das Filmfest in Hof ist ein wachsendes Gebilde und verändert sich. Aber was es ausmacht, ist, dass es bleibt. Es ist eine Art Vision. Die Menschen haben sich zwar verändert, aber die Vision ist die gleiche geblieben und wird weitergetragen. Die ganze Geschichte mit Hof hat bei mir sehr dazu beigetragen, dass ich heute so stehe.“

An die Preisverleihung schloss sich ein Empfang auf Einladung der Präsidentin des Bayerischen Landtags an. Ilse Aigner war persönlich vor Ort und zeigte mit ihrem Engagement, wie wichtig das Festival für den Freistaat Bayern ist. Sie hatte sogar den Sitzungskalender des Landtags angepasst, um live in Hof dabei sein zu können. Der Freistaat ist stolz auf die Hofer Filmtage, und Aigner kündigte bereits an, auch zu den 60. Internationalen Hofer Filmtagen wiederzukommen. Sandra Rieß moderierte die Veranstaltung und die "Hof Arthouse Jazz Band" umrahmte den Abend musikalisch.

Connie Walther – klare Haltung, starke Bilder

Connie Walther zählt zu den markantesten Stimmen des deutschen Films. Nach einem Soziologie- und Spanischstudium in Marburg absolvierte sie eine Ausbildung zur Werbefotografin in Düsseldorf, arbeitete in Berlin als Beleuchterin und Regieassistentin – unter anderem bei Wolfgang Becker und Dominik Graf – und studierte anschließend Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin.

Seit Mitte der 1990er-Jahre realisiert sie Kinofilme, Fernsehproduktionen und dokumentarische Arbeiten, die immer wieder durch ihre gesellschaftliche Haltung auffallen. Zu ihren bekanntesten Werken zählen „Das erste Mal“ (1996), „Wie Feuer und Flamme“ (2001), „Schattenwelt“ (2007) und „Die Rüden“ (2019). Für ihre Filme erhielt sie zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, darunter den Adolf-Grimme-Preis, den Deutschen Drehbuchpreis, den Schnittpreis Köln und mehrere Publikumspreise.

Neben ihrer Regiearbeit engagiert sich Connie Walther seit vielen Jahren für faire Arbeitsbedingungen, Gleichberechtigung und Vielfalt in der Filmbranche. Sie ist Gründungsmitglied von Pro Quote Regie, Mitglied der Europäischen Filmakademie, war im Vorstand der Deutschen Filmakademie und ist derzeit in der Initiative Zukunft Kino und Film aktiv.

Verbindung zu Hof und den Filmtagen

Connie Walthers filmisches Werk steht für die Werte, die die Internationalen Hofer Filmtage prägen: Authentizität, Mut zur Haltung und Offenheit gegenüber neuen Erzählformen. Mit ihrem Film „Die Rüden“, der 2019 in Hof gezeigt wurde, hat Walther das Festivalpublikum bewegt und einen bleibenden Eindruck hinterlassen – ein eindrücklicher Beweis für die Kraft ihres Kinos, das Menschen und Perspektiven sichtbar macht, die sonst leicht übersehen werden.

Der Filmpreis der Stadt Hof

Die Internationalen Hofer Filmtage sind eines der wichtigsten deutschen Filmfestivals und gelten als „Familienfest des Deutschen Films“. Der nicht dotierte Filmpreis der Stadt Hof wurde erstmals im Jahr 1986 vergeben, wobei Doris Dörrie die erste Preisträgerin war. Unter den nachfolgenden Preisträgern befinden sich weitere renommierte Namen wie Wim Wenders, Werner Herzog, Detlef Buck, Christoph Schlingensief, Tom Tykwer, Dominik Graf oder die Oscarpreisträgerin Caroline Link. Der Preis selbst besteht aus einem Objekt der Staatlichen Fachschule für Produktdesign in Selb, gestaltet von Christina Mosis und Konrad Gräßler. Der Filmpreis der Stadt Hof gilt in der deutschen Filmszene als eine der begehrtesten Auszeichnungen.

Die bisherigen Preisträger 

1986 Doris Dörrie, 1987 Hans Noever, 1988 Laurens Straub, 1989 Josef Rödl, 1990 Herbert Achternbusch, 1991 Uwe Brandner, 1992 Wim Wenders, 1993 Werner Herzog, 1994 Christian Rischert, 1995 Detlev Buck, 1996 Werner Schroeter, 1997 Sönke Wortmann, 1998 Tom Tykwer, 1999 Andreas Kleinert, 2000 Joachim Król, 2001 Hans-Christian Schmid, 2002 Redaktion "kino kino", BR, 2003 Dominik Graf, 2004 Laura Tonke, 2005 Christoph Schlingensief, 2006 Dr. Alexander Kluge, 2007 Peter Lohmeyer, 2008 Rosa von Praunheim, 2009 Christian Petzold, 2010 Caroline Link, 2011 Peter Kern, 2012 Jessica Schwarz, 2013 Barbara Albert, 2014 Chris Kraus, 2015 Katharina Marie Schubert, 2016 Aylin Tezel, 2017 Wolfgang Ettlich, 2018 Alfred Holighaus, 2019 Max Riemelt, 2020 Axel Ranisch, 2021 Julia von Heinz, 2022 Aelrun Götte, 2023 Stefan Paul, 2024 Peter Goedel

Bilder: Stadt Hof
Quelle: Stadt Hof

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