13. Dezember 2022 / Hof informiert...

Dieter Döhla erhält Ehrentitel „Altoberbürgermeister“

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Hof. Im Rahmen einer Festveranstaltung in der Freiheitshalle Hof hat Oberbürgermeisterin Eva Döhla an Oberbürgermeister a. D. Dieter Döhla den Ehrentitel „Altoberbürgermeister“ verliehen.
Zur Feierstunde eingeladen waren auch Ehrenbürger und Trägerinnen und Träger der Goldenen Bürgermedaille der Stadt Hof. Ferner Damen und Herren, die Dieter Döhla beruflich, politisch und freundschaftlich verbunden sind und die beiden Bürgermeister, Frau Angela Bier und Herr Sebastian Auer, sowie Vertreter der Stadtratsfraktionen und der Stadtverwaltung. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde durch Robert Pinter – während den Gästen  Bilder aus der Amtszeit präsentiert wurden. Nicht zuletzt dadurch kamen vielen Gästen Erinnerungen an die langjährige Schaffenszeit von Dieter Döhla zu Bewusstsein.
Dieter Döhla wurde 1978 erstmals in den Stadtrat gewählt. Bereits fünf Jahre später übernahm er die Funktion des Fraktionsvorsitzenden der SPD. Nachdem er schon 1984 zum zweiten Bürgermeister gewählt wurde, gewann Dieter Döhla im März 1988 die Wahl zum Oberbürgermeister und führte das Rathaus 18 Jahre lang.
Gerade mal ein Jahr nach dieser Wahl hat die Stadt Hof als „Tor zur Freiheit“ eine herausragende Rolle bei der Ankunft der Züge der Botschaftsflüchtlinge und danach bei der Grenzöffnung und der Schaffung der Deutschen Einheit gespielt. Rückblickend waren diese Monate vielleicht die schönsten, sicherlich aber die spannendsten seiner Amtszeit.

Danach haben sich jedoch auch die Rahmenbedingungen für die Stadt grundlegend verändert.
Dieter Döhlas Wirken ist durch Initiativen gekennzeichnet, die der Verbesserung der Standortbedingungen und der wirtschaftlichen Struktur der Stadt Hof, aber auch der Region dienten. Hierzu gehören der Neubau des Theaters, die Standortwahl für die Fachhochschule, die Stadtsanierung im Zusammenhang mit der Landesgartenschau und die Ausweisung der Stadt Hof als Oberzentrum. Herr Döhla war auch wesentlich daran beteiligt, dass nach der Bewerbung der Stadt Hof als Fachhochschulstandort im Jahr 1991, im Jahr 1998 bereits der Erweiterungsbau der Fachhochschule eingeweiht werden konnte. Durch seinen Einsatz schaffte er es zudem, dass im Frühjahr 2000 am Hofer Fachhochschulstandort die Virtuelle Hochschule Bayerns in Betrieb genommen werden konnte. Auf Grund dieser Entwicklung konnte sich die Stadt Hof einen Ruf als renommierte und zukunftsorientierte Fachhochschulstadt erwerben.
Eine weitere Maßnahme war die Umgründung des Eigenbetriebs Stadtwerke in die Rechtsform einer GmbH mit Bildung einer Holding. Als Krankenhausreferent ist es unter seiner Verantwortung auch gelungen, den Neubau des Klinikums mit der neuen Kinderklinik und einer eigenen gynäkologischen Hauptabteilung fertigzustellen.
Die Förderung der regionalen Zusammenarbeit mit den angrenzenden neuen Bundesländern Thüringen und Sachsen – aber auch mit Tschechien - ist ihm ein besonderes Anliegen gewesen. Immer wieder wurden persönliche Kontakte gepflegt, um den schwierigen Prozess der Osterweiterung der EU auch auf der kommunalen Ebene zu stützen und zu fördern, wie z.B. den Saaleradweg, das Städtenetz, die Euregio Egrensis und die Gründung des Verkehrsverbundsystems EgroNet.
Ab 1990 war Dieter Döhla auch Vorsitzender des Regionalen Planungsverbandes Oberfranken-Ost. In dieser Zeit wurden viele Initiativen und Projekte auch über die Stadt Hof hinaus in der gesamten Region angestoßen, wie z.B. die Schaffung eines schlüssigen Windenergiekonzepts, der Ausbau der A 9, der A 72 und der A 98 sowie die Wiederherstellung der zweispurigen Schienenverbindung nach Plauen. Aber auch im Vorstand des Bayerischen Städtetages und im Ausschuss für Wirtschaft und Europäischen Binnenmarkt des Deutschen Städtetages wirkte Dieter Döhla aktiv mit.
„Die Wirtschaftspolitik hat meine Amtszeit wesentlich geprägt“ – dieses Resümee hat Dieter Döhla bei seiner Verabschiedung im Jahr 2006 gezogen. Die Lage nach der Grenzöffnung, die Situation auf dem Arbeitsmarkt, weltweit offene Märkte sowie die stärker werdende Migration und der demografische Wandel haben die Arbeit eines Oberbürgermeisters immer anspruchsvoller gestaltet. Trotzdem konnte Dieter Döhla auch hier positive Akzente setzen, wie z.B. Ansiedlungen von Deutscher Investment-Trust, Thyssen, Wöhrl, Rödl & Partner sowie K&L Ruppert. Dazu kam die Eröffnung des Containerterminals am Güterbahnhof und der Beschluss der Staatsregierung zur Ansiedlung einer Außenstelle des Bayerischen Landesamtes für Umwelt.
Verstärkt wurden während der Amtszeit Dieter Döhlas auch neue Baugebiete ausgewiesen und auch viele Sozialwohnungen geschaffen. Besonders bedeutsam war hier das Projekt „Barrierefrei wohnen unterm Wartturm“ – aber auch das Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ im Bahnhofsviertel.
Nach dem Ausscheiden aus dem Amt hat sich Dieter Döhla jedoch nicht ins Privatleben zurückgezogen, sondern als Vorsitzender des Vorstands der Bürgerstiftung weiterhin dauerhaft Gutes für unsere Heimatstadt bewirkt.
Sein Wirken und seine Verdienste haben auch überregional Anerkennung und Würdigung gefunden. Dieter Döhla wurde vielfach ausgezeichnet und geehrt, so z.B. durch das Verdienstkreuz am Bande und die Kommunale Verdienstmedaille in Silber. Zuletzt hat der Stadtrat im Jahr 2009 Dieter Döhla die Ehrenbürgerwürde ausgesprochen.

Als langjähriger Weggefährte beschrieb Bürgermeister a.D. Eberhard Siller die gemeinsamen Zeiten im Rathaus und besonders die Situation der Stadt Hof in den Zeiten der Grenzöffnung und der Deutschen Einheit: „Dieter Döhla handelte schnell und unbürokratisch. Die Stadt konnte durch eine unglaubliche Hilfsbereitschaft ihrer Bürgerschaft glänzen. Aber nach einer kaum beschreibbaren Euphorie zogen auch dunkle Wolken auf. Dieter Döhla war ein Freund taktischen Vorgehens und das ohne Beachtung von Parteigrenzen zum Wohle unserer Region. Im Bezirkstag besprachen wir häufig ein gemeinsames Vorgehen. Eines ist mir aber ganz besonders in Erinnerung: Dieter Döhla war ein hervorragender Moderator. Zwei wichtige menschliche Eigenschaften haben das Arbeiten mit Dieter Döhla immer angenehm gemacht: Du warst selbst in schwierigen Situationen meist freundlich und nie nachtragend.“
Gert Böhm, ein langjähriger Freund Döhlas, berichtete in humoristischer Weise aus dem Nähkästchen über die gemeinsamen Abende beim Kartenspiel mit Bernd Hering und Heinz Zrenner und bezeichnete Döhla als optimalen Partner.
Dieter Döhla selbst unterstrich in seiner Danksagung: „Wenn man in der Stadt, in der man lebt, von den Bürgerinnen und Bürgern zum Stadtoberhaupt gewählt wird, dann war das für mich immer eine ganz besondere Anerkennung. Letztendlich war meine Amtszeit eine gute und sehr glückliche Zeit.“
Auch der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann ließ es sich nicht nehmen, bei seinem Besuch der Stadt Hof am 08.12.2022, Dieter Döhla persönlich zu gratulieren. 

Politischer Werdegang 

Oberbürgermeister a. D. Dieter Döhla war von 1978 bis 1988 Mitglied des Hofer Stadtrates. 1984 wurde er zum 2. Bürgermeister, der damals zuständig für das Krankenhaus und den sozialen Bereich war, gewählt und 1988 bis 2006 übte er das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Hof aus. Zudem war er von 1990 bis 2006 Vorsitzender des Regionalen Planungsverbandes Oberfranken-Ost und bis 2008 Mitglied des Bezirkstages von Oberfranken. 

Foto: Stadt Hof, v.l.: Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern), Dieter Döhla (Ehrenbürger der Stadt Hof, Altoberbürgermeister Stadt Hof), Eva Döhla (Oberbürgermeisterin Stadt Hof); v.l.: Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern), Dieter Döhla (Ehrenbürger der Stadt Hof, Altoberbürgermeister Stadt Hof), Eva Döhla (Oberbürgermeisterin Stadt Hof); v.l.: Eberhard Siller (Bürgermeister a. D. Stadt Hof), Angela Bier (Bürgermeisterin Stadt Hof), Dieter Döhla (Ehrenbürger der Stadt Hof, Altoberbürgermeister Stadt Hof) Eva Döhla (Oberbürgermeisterin Stadt Hof), Gert Böhm (Langjähriger Freund von Dieter Döhla)
Quelle: Stadt Hof

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