13. Januar 2025 / Bad Steben informiert...

Hinaus in die Welt und wieder in die Heimat

Ursula Andre feierte in den eigenen vier Wänden bei bester Gesundheit ihren 85. Geburtstag.

Bad Steben. Ursula Andre feierte in den eigenen vier Wänden bei bester Gesundheit ihren 85. Geburtstag. Sie selbst spricht von einem „bunten Leben“.
Geboren in Leipzig, zog die Familie 1949 nach der Rückkehr des Vaters aus Russland zu den Großeltern nach Lichtenberg. „Ich war 1954 der erste Lehrling zum Einzelhandelskaufmann bei Philipp Horn & Söhne, Feinkost Helmut Horn“, erzählt die Altersjubilarin, die mit ihrem detaillierten Wissen Einblick in längst vergangene Zeit gibt. „Ich wäre gerne nach England als Au Pair, aber mein Vater hat mir dies leider verboten“, blickt Ursula Andre zurück und gesteht, dass sie aber damals unbedingt „raus und weg“ wollte und sich auf eine Anzeige als Kindermädchen bei einer Fabrikantenfamilie in Oberursel im Taunus bewarb. „In der Zeit in Oberursel habe ich meinen ersten Mann kennengelernt, bin mit ihm nach Bad Homburg bis 1969 und nach der Trennung dann nach Berlin“, berichtet die Jubilarin und auch, dass sie in Berlin bis 1990 lebte und bei Rosenthal im Studiohaus am Kudamm arbeitete. Von der Firma Rosenthal sollte sie dann in München eine Stelle im dortigen Studiohaus übernehmen. „Aber die Wohnungssuche gestaltete sich schwierig, so dass ich die Stellenanzeigen durchforstete und in Laufen bei Freilassing in einer Parfümerie Arbeit fand und dies bis 1996.“ Denn nach der Trennungspause mit dem zweiten Mann fanden sie wieder zusammen und Ursula Andre zog wieder nach Berlin. „Drei Jahre habe ich meinen Mann gepflegt“, blickt sie zurück und erzählt von zwei Töchtern und vier Enkeln. „Ich blicke auf ein bewegtes Leben“, bilanziert Ursula Andre schmunzelnd und auch, dass sie trotz der nur neun Jahre in Lichtenberg noch viele Kontakte habe.
Seit 2013 lebt die Jubilarin in Bad Steben, nicht weit weg also. „Die große Geburtstagfeier findet in der Harmonie in Lichtenberg statt und es gibt Schlachtschüssel“, erzählt sie begeistert und auch von ihrer Zeit der Lehre und Arbeit in Bad Steben bis 1958. „Jeden Tag bei Wind und Wetter bin ich von Lichtenberg nach Bad Steben und wieder zurück gelaufen.“ Sie erzählt auch vom gern ausgeübten Beruf. „Ich habe bei Familie Horn viel gelernt und mein Zeugnis habe ich auch noch.“ Vieles erzählt sie mit Begeisterung vom „offenen Verkauf“ der verschiedenen Lebensmittel von Mehl, Zucker, Rosinen aus großen Schütten unter der Ladentheke, dem Lernen vom ordentlichen Falten zum Verschließen der Tüten, dem zweitägigen Wässern der Heringe und folgend dem Ausnehmen und Zurechtmachen für die Zubereitung der eingelegten Heringe, dem Ausliefern von Waren mit dem Fahrrad, dem grauen Kittel fürs Lager und dem weißen für den Verkauf und, und, und. Auch vom Betriebsausflug im Jahr 1956 nach München aufs Oktoberfest erzählt die Jubilarin.


Bürgermeister Bert Horn überbrachte die Glückwünsche des Marktes Bad Steben mit einem Blumenstrauß und lauschte den Ausführungen.

Text und Foto: Sandra Hüttner
Quelle: Markt Bad Steben

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