23. Januar 2018 / Allgemeines

Stadtteilkümmerer sorgen für direkten Draht zu Polizei und Stadtverwaltung

Modellprojekt im Hofer Bahnhofsviertel

Stadtteilkümmerer sorgen für direkten Draht zu Polizei und Stadtverwaltung

Hof – Auf Initiative des Vereins „Bürger am Zug“ und mit Zustimmung der Hofer Stadtverwaltung wird es im Bahnhofsviertel zukünftig drei sogenannte „Stadtteil-Kümmerer“ geben.  Diese sollen zunächst befristet auf das Jahr 2018 vor Ort als direkte Ansprechpartner für die im Bahnhofsviertel lebende Bürgerschaft fungieren. Nadine Brandt, Ute Rausch-Rauner und Peter Reichel, allesamt langjährige Bewohner des Viertels, arbeiten dabei komplett ehrenamtlich im Dienste ihrer Nachbarschaft. Sie sollen die Entwicklung des Quartiers im Auge behalten sowie Missstände und Ordnungswidrigkeiten schnellstmöglich an die Behörden weitergeben, damit diese zeitnahe Maßnahmen zum Wohle der Bevölkerung ergreifen können.

Hofs Bürgermeister Eberhard Siller lobte bei einem ersten Treffen im Hofer Rathaus die Vereinsinitiative ausdrücklich: „Die Idee ist nicht neu, aber sie ist sehr gut! Bereits im Bereich der Spielplätze arbeiten wir seit Jahren erfolgreich mit einem Paten-System von Freiwilligen, die sich zusätzlich zu den städtischen Stellen um die Einrichtungen kümmern und sie im Auge behalten. Die Kümmerer vor Ort sind ein großer Vorteil, denn auch unsere Mitarbeiter können nicht überall gleichzeitig sein.“

Das sieht auch Beate Franck, Vorsitzende des Vereins „Bürger am Zug“ so. Ihr Verein würde grundsätzlich gerne das ehemalige Stadtteilbüro wiederbeleben, welches sich in den Jahren 2000 bis 2011 vor Ort um die Belange des multikulturellen Bahnhofsviertels bemüht hatte: „Wir wissen aber, dass eine Finanzierung nach dem Auslaufen des entsprechenden Förderprogrammes derzeit sehr schwierig ist und wollten uns darum aktiv mit einem produktiven Vorschlag einbringen. Zu unserer Freude haben sich drei sehr vertrauenswürdige Personen gefunden, die sich für ihre Wohngegend engagieren möchten. Wir werden nach der Zustimmung der Stadt ihre Funktion und ihre Kontaktdaten nun Stück für Stück unter der Anwohnerschaft bekannt machen.“ Unter anderem soll dies bei einem Bürgergespräch des Vereins „Bürger am Zug“ am 1. Februar um 19 Uhr in der Gaststätte „Kunstkaufhaus“ in der Königstraße geschehen.

Die neuen Stadtteilkümmerer selbst sind im Viertel gut bekannt und in unterschiedlichen Funktionen zum Teil schon jahrelang ehrenamtlich tätig. Nadine Brandt erklärt ihren Einsatz so: „Das Bahnhofsviertel ist traditionell international und hat viele Herausforderungen, gerade in letzter Zeit. Aber es gehört aber auch baulich zum Schönsten, was unsere Stadt zu bieten hat. Ich möchte mich dafür einbringen, dass das Viertel lebenswert bleibt und nicht durch einige Schlagzeilen und Vorfälle in ein falsches Licht gerät.“ Bürgermeister Eberhard Siller bedankte sich herzlich für das Engagement und nannte einen weiteren Grund, warum das System der Stadtteilkümmerer bei Erfolg auch für andere Ortsteile interessant werden könnte: „Vertrauenswürdige Personen vor Ort helfen auch unseren Kollegen in Bauhof oder Ordnungsamt manche Eingaben aus der Bürgerschaft etwas nach ihrer Relevanz und Dringlichkeit zu gewichten, ohne dabei selbst alles sofort in Augenschein nehmen zu müssen. Natürlich kann und darf jede Bürgerin und jeder Bürger nach wie vor selbst Kontakt zu den Behörden aufnehmen – aber die Erfahrung zeigt, dass nicht jede Eingabe tatsächlich eine Grundlage hat oder sich an den richtigen Adressaten richtet.“  Die Stadtteilkümmerer haben zusammen mit dem Verein Bürger am Zug deshalb auch die Aufgabe, durch Absprache untereinander das wirklich Wichtige vom etwas weniger Wichtigen zu trennen.

Auf zwei Dinge legen alle Beteiligten indes großen Wert: Die neuen Stadtteilkümmerer sind und bleiben Privatpersonen und haben somit keinerlei ordnungsrechtlichen Befugnisse. Und: Bei akuten Problemen oder wenn Gefahr im Verzug ist, muss natürlich nach wie vor sofort direkt die Polizei verständig werden. „Die Stadtteilkümmerer sind hierfür natürlich kein Ersatz. Aber sie halten Augen und Ohren auf und das ist sehr wichtig. Ob es nun um regelmäßige Ruhestörung, um Müllablagerungen oder andere soziale Probleme geht. Wir danken Ihnen herzlich für ihre Bereitschaft dazu“, so Bürgermeister Eberhard Siller.

Hier die Kontaktdaten der neuen Stadtteilkümmerer :

Peter Reichel
Bergstr. 14
95028 Hof
Email: reichel.hof@gmx.de
Tel.: 0170/4158850

Nadine Brandt
Tel. 0171/6830652
Email: nadine.brandt@emailn.de

Ute Rausch-Rauner
Sedanstraße 2
95028 Hof
Tel.: 09281/18339
Mobil: 0177/2412100
Email: ute.rausch-rauner@t-online.de

Verein Bürger am Zug:

Email: info@buergeramzug.de 

Bild: hinten v.l. Jürgen Baumann und Beate Franck (beide Verein „Bürger am Zug“), Bürgermeister Eberhard Siller und Peter Hetz (Fachbereichsleiter Öffentliche Sicherheit und Ordnung bei der Stadt Hof); vorne v.l. die neuen Stadtteilkümmerer Ute Rausch-Rauner, Nadine Brandt und Peter Reichel;

Quelle: Stadt Hof

Meistgelesene Artikel

10.Systemischer Fachtag
Allgemeines

SySTEP - 10. Systemischer Fachtag *Kinder, die Systeme sprengen*, am 15. + 16.04.2024

weiterlesen...
Die Auszeit
Buchvorstellungen

Thriller von Emily Rudolf | Die aufregende deutsche Thriller-Entdeckung.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Themenabende Medizin & Gesundheit
Allgemeines

Vortrag: Wohin im medizinischen Notfall? Ein Blick in die Zentrale Notaufnahme der Klinik Naila

weiterlesen...
Nursing Day am 20. April 2024
Allgemeines

Kliniken Hochfranken laden ein

weiterlesen...