Lichtenberg begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit

Lichtenberg – Es ist wieder so weit, Lichtenberg begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Denn vor mittlerweile 18 Jahren riefen Lichtenberger Bürger das Lichtenberger Burgfest ins Leben, um eine Einnahmequelle zur Erhaltung der Lichtenberger Burgruine zu erschließen. Der Plan ging auf, denn es konnten bereits viele tausend Euro an die Stadt Lichtenberg überwiesen werden. Getreu der Vereinssatzung richtet der Burgverein das Burgfest als kulturelle Veranstaltung aus und dabei stehen kommerzielle Aspekte im Hintergrund. Start ist aber nicht erst mit dem Festbeginn, Samstag, den 8. September um 10 Uhr, sondern bereits zuvor, denn Autos werden aus der Altstadt entfernt und elektrisches Licht wie auch elektrische Geräte verbannt. Dann legen die Bewohner Lichtenbergs ihre Alltagskleidung beiseite und werden zu Falknern, Drechslern, Mönchen, Zuckerbäckern und Bogenschützen.  Es heißt wieder „Kommet herbei! Schlagt euch euren Wanst voll mit allerlei Köstlichkeiten und sauft nach Herzenslust, frönt mittelalterlicher Völlerei. Kommt auf die Burg ihr armen Schlucker, berappt euren Wegzoll, staunt, gafft und passt auf eure Weiber auf.“ Wer also gerne auf mittelalterliche Art zechen und prassen möchte, der ist beim Lichtenberger Burgfest genau richtig. Auch heuer lockt es wieder am letzten Wochenende der bayerischen Sommerferien die Besucher in den Frankenwald. Dabei handelt  es sich nicht nur um Freunde des Mittelalters aus Stadt und Landkreis Hof, sondern aus ganz Deutschland. Alle kommen herbei, um zwei Tage lang in die Welt der Gaukler, Ritter, Hexen und Kräuterfrauen einzutauchen.  Es lohnt sich, denn viel gibt es zu bestaunen, was im Alltag so gar nicht vorhanden. Wenn man an den beiden Festtagen durch die Lichtenberger Altstadt hinauf zum Burgplatz läuft, reiht sich ein wundersamer Stand an den anderen. Da ist der berühmte Kistler mit seinem Weib, wie auch der Holzwurmzirkus oder aber Puppenspieler, Seifensieder, Schmiede, Papierkünstler. Und des Weiteren sind da Schnitzer und Drechsler, Parfumanten und Scharlatane, um nur einige aufzuzählen und sobald es Nacht wird, kommen die Feuerteufel heraus. Oben auf dem Burgplatz schlagen sich die Ritter, weiter unten ziehen die Kamele auf und ab, geführt von Recken aus dem Morgenlande.  Wer hungrig ist, dem seien die vielen Buden ans Herz gelegt, in denen gesotten, gebraten und gedünstet wird, in denen Bier, Wein und Likör in Strömen fließt.  Wer nach dem vielen Schauen und Staunen wie auch kulinarischem Genuss noch  Kraft in den Beinen hat, nun, der komme zum Tanze! Denn das Lichtenberger Burgfest würde nicht so heißen, wenn es nicht Musikanten von nahe und von ferne anlocken würde. „Fatzwerk“, „Donner und Doria“, „Lyra Musica“, die polnische Gruppe „Tyrzna“ und nicht zuletzt die „Schandmaiden“- sie alle spielen den Besucherinnen und Besuchern auf. Noch in den frühen Morgenstunden kann man den Schlag der Trommeln tief unten aus den Burgkellern hören. Von den Bibamus-Mönchen, die wie ehedem ihren Auftritt auf dem Burgfest haben werden, heiß es sogar: Auch die dunkelste Seele wird von ihren (schein)heiligen Gesängen zur Reue und Busse gebracht.

Auf einen Blick - wann und wo und was es kostet:  jeweils ab 10 Uhr am 8. und 9. September, dem letzten bayerischen Ferienwochenende in Lichtenberg. Der Eintritt beträgt 5,50 Euro für alltäglich Bekleidete, 3 Euro für mittelalterlich Gewandete. Kinder, die nicht größer als die Schwerter der Schildwache sind, kommen kostenlos hinein.

Auch heuer fährt wieder der Nightliner des Landkreises Hof für die Nachtschwärmer am Samstagabend. Siehe Fahrplan.

Quelle: Lokalredaktion