21. August 2021 / Allgemeines

Gewerkschaft: „Viel Potential auf dem Bau“ - Branche attraktiver machen

IG Bau Bezirksverband Oberfranken

Hof. Aktuell im Landkreis noch 320 Ausbildungsplätze und in der Stadt noch 170 Ausbildungsplätze zu vergeben
Das neue Ausbildungsjahr startet – doch viele Firmen suchen weiterhin Nachwuchs: Im Landkreis Hof sind von insgesamt rund 790 gemeldeten Ausbildungsstellen aktuell noch 320 Plätze zu vergeben. In Hof sind von insgesamt rund 520 gemeldeten Ausbildungsstellen aktuell noch 170 Plätze zu vergeben. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit und beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur. Die IG BAU Oberfranken warnt vor einer Verschärfung des Fachkräftemangels, sollte ein Großteil der Stellen unbesetzt bleiben – und ruft Berufsstarter dazu auf, sich insbesondere in der Baubranche umzusehen. Laut Arbeitsagentur sind bei Hoch- und Tiefbauunternehmen in Bayern derzeit noch rund 1.520 Plätze frei. Das entspricht etwa der Hälfte aller gemeldeten Ausbildungsstellen in der Branche.
„Die Corona-Pandemie ist insgesamt am heimischen Ausbildungsmarkt nicht spurlos vorbeigegangen. Teils bieten Firmen weniger Plätze an oder fahren die Lehre ganz zurück. Auch der Berufsschulunterricht kann nicht überall wie gewohnt stattfinden. In vielen Bereichen bewerben sich aber auch deutlich weniger Schulabgänger“, sagt Gerald Nicklas, Bezirksvorsitzender der IG BAU Oberfranken. Doch jeder Azubi, der jetzt fehle, sei in drei Jahren eine dringend gebrauchte Fachkraft weniger. Besonders das Baugewerbe müsse angesichts der anhaltend hohen Auftragslage – vom Wohnungs- bis zum Gleis- und Straßenbau – noch mehr Berufsanfänger für sich gewinnen.
Dabei stünden Bau-Azubis im Branchenvergleich in puncto Bezahlung an der Spitze, wie eine Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigt. Ein angehender Maurer kommt demnach im ersten Ausbildungsjahr auf 890 Euro pro Monat. Im zweiten Jahr liegt die Vergütung bei 1.230 Euro, im dritten sind es 1.495 Euro. Im Anschluss an den Gesellenbrief können sich Beschäftigte fortbilden und es bis zum Polier oder Bauleiter bringen.
Viele Fachleute verließen jedoch nach der Ausbildung ihren Baubetrieb, so die Gewerkschaft – vor allem wegen harter Arbeitsbedingungen und den oft langen, aber unbezahlten Fahrzeiten zu den Baustellen. „Es kommt darauf an, den Bau auch nach der Ausbildung attraktiver zu machen. Gerade die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist hier wichtig“, betont Carsten Burckhardt vom IG BAU-Bundesvorstand. 
Deshalb fordert die Gewerkschaft in der laufenden Tarifrunde für die Branche eine Entschädigung der Wegezeiten, 5,3 Prozent mehr Einkommen und den Angleich der Ost- an die Westlöhne. Die Arbeitgeber hätten in den Tarifverhandlungen bis Ende September die Chance, die Branche für die Zukunft aufzustellen. „Ohne höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen wird es kaum gelingen, die enorme Nachfrage nach neuen Wohnungen, sanierten Straßen und energetischen Gebäudesanierungen in den kommenden Jahren zu bewältigen“, so Burckhardt.
Informationen rund um die Bau-Ausbildung und freie Plätze vor Ort gibt es bei den Sozialkassen der Bauwirtschaft (SOKA-BAU) online unter: 
https://www.bau-stellen.de/

Bildunterzeile: Hoch hinaus: Eine Ausbildung auf dem Bau ist gut bezahlt und bietet viele Karrieremöglichkeiten, so die IG BAU. Allerdings müsse die Branche für Fachleute noch attraktiver werden – gerade in puncto Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Foto: IG BAU | Ferdinand Paul
Quelle: IG Bau Bezirksverband Oberfranken

Meistgelesene Artikel

10.Systemischer Fachtag
Allgemeines

SySTEP - 10. Systemischer Fachtag *Kinder, die Systeme sprengen*, am 15. + 16.04.2024

weiterlesen...
Die Auszeit
Buchvorstellungen

Thriller von Emily Rudolf | Die aufregende deutsche Thriller-Entdeckung.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Rückschau - 5. Helmbrechtser KarriereTreff
Helmbrechts informiert...

5. Helmbrechtser KarriereTreff mit Rekordzahl an Ausstellern

weiterlesen...
Autonomer Shuttlebus fährt jetzt auch in Bad Steben
Bad Steben informiert...

Das Shuttle fährt ab sofort und bis Ende September dienstags bis samstags von 11:00 bis 18:30 Uhr und ist für alle Fahrgäste kostenlos.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Sonntag (28. April): Workers’ Memorial Day warnt vor Sonnenstrahlung und Hitze im Job
Allgemeines

83.200 Menschen gehen im Hofer Land zur Arbeit – Viele unterschätzen die Gefahr bei Jobs unter freiem Himmel

weiterlesen...
Themenabende Medizin & Gesundheit
Allgemeines

Vortrag: Wohin im medizinischen Notfall? Ein Blick in die Zentrale Notaufnahme der Klinik Naila

weiterlesen...