5. Mai 2025 / Allgemeines

Franken-Sachsen-Magistrale - Elektrifizierung hat höchste Priorität

Neues Gutachten untermauert Bedeutung der Strecke für Schienengüterverkehr

Bayreuth. Ein neues Gutachten untermauert die Bedeutung der Franken-Sachsen-Magistrale für den Schienengüterverkehr, macht Michael Möschel deutlich, Vorsitzender des Fachausschusses Verkehr und Mobilität der IHK für Oberfranken Bayreuth. Wirtschaft und Politik fordern deshalb eine zügige Weiterplanung der Elektrifizierung.

Am lang ersehnten Lückenschluss der Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale kann weitergeplant werden, das hat eine neue Wirtschaftlichkeitsberechnung der Strecke durch den Bund ergeben. Warum das wichtig für Nürnberg und das östliche Oberfranken ist, welche Chancen die Bahnelektrifizierung für die Metropolregion birgt und warum es noch ein weiter Weg ist, bis der Ausbau der Strecke abgeschlossen sein wird, darum ging es in einer hochkarätig besetzten Diskussionsrunde im bayernhafen Nürnberg, zu der die IHK Nürnberg für Mittelfranken, die IHK für Oberfranken Bayreuth, das Sächsisch-Bayerische Städtenetz, die Interessengemeinschaft Elektrifizierung Nürnberg - Bayreuth/Cheb sowie die Geschäftsstelle Bahnelektrifizierung Bayern-Sachsen in Hof eingeladen hatten. 

Politik und Wirtschaft drängen auf schnelle Umsetzung
Vertreter aus Wirtschaft und Kommunalpolitik fordern im Beisein des Bayerischen Verkehrsministers Christian Bernreiter die künftige Bundesregierung auf, Planung, Finanzierung und Umsetzung des Projekts zügig voranzutreiben. Trotz positiver Wirtschaftlichkeitsprüfung stehen derzeit weder der konkrete Planungsauftrag noch die notwendigen Mittel und Personalressourcen bereit.

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter unterstreicht die Bedeutung des Schienenprojekts: "Der Wirtschaftsstandort Deutschland benötigt dringend umfassende Investitionen in die Infrastruktur. Ich begrüße daher ausdrücklich, dass es mit der Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale endlich weitergehen soll. Das ist ein erfreuliches und überfälliges Signal aus Berlin für Nordostbayern. Die Elektrifizierung der 140 Kilometer zwischen Nürnberg und Hof und des Abzweigs von Marktredwitz nach Eger und weiter in die Tschechische Republik schaffen den dringend benötigten Lückenschluss nach Sachsen sowie Mittel- und Osteuropa. Von einer leistungsfähigeren Bahninfrastruktur profitieren die Menschen vor Ort und die regionale Wirtschaft gleichermaßen."

Eine neue Potenzialanalyse im Auftrag des Sächsisch-Bayerischen Städtenetzes bestätigt, dass die volle verkehrliche Wirkung nach Osteuropa nur bei vollständiger Elektrifizierung sowohl der Franken-Sachsen-Magistrale als auch der Metropolenbahn (Nürnberg-Schwandorf-Furth/W.) erreicht wird. Besonders die Franken-Sachsen-Magistrale sei entscheidend für den schweren Güterverkehr und könne als Ausweichroute sowie als schnellste Direktverbindung nach Tschechien, Polen, in die baltischen Staaten und in die Ukraine dienen.

Dr. Armin Zitzmann, Präsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken, unterstreicht: "Die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale ist ein gesamtwirtschaftlich überaus sinnvolles Projekt - das zeigen die neuesten Zahlen. Wir dürfen den Anschluss an zentrale europäische Transportachsen nicht verlieren. Daher ist es jetzt vordringliche Aufgabe der Politik, Genehmigungen, Planungsverfahren und Finanzierungszusagen zu beschleunigen. Grundsätzlich gilt: Wir brauchen einen Genehmigungs-Turbo, damit die im Koalitionsvertrag beschlossenen Milliarden-Pakete für die Infrastruktur schnell Wirkung zeigen.

Elektrifizierung als wichtiger Standortfaktor für Oberfranken
Die oberfränkische Sicht bringt Michael Möschel in die Diskussion ein, Vorsitzender des Ausschusses Verkehr und Mobilität bei der IHK für Oberfranken Bayreuth. Tschechien, aber auch Polen, die Slowakei und mittelfristig auch die Ukraine, sind wichtige Handelspartner für oberfränkische Unternehmen, die von einer Elektrifizierung profitieren würden. "Der Traktionsbruch durch die größte Dieselinsel Mitteleuropas macht den Güterverkehr auf der Schiene zeitaufwändig und unwirtschaftlich", so Möschel. "Die Elektrifizierung der Schienenstrecken ist entscheidend für einen wirtschaftlichen und COGüterverkehr. Der Ost-West-Verkehr würde auch den Nutzen und die Wirtschaftlichkeit der Franken-Sachsen-Magistrale noch mal ein ganzes Stück erhöhen. Sollen sich unsere Autobahnen nicht zu gigantischen Lkw-Parkplätzen entwickeln, führt kein Weg an einer Elektrifizierung der Bahn vorbei."

Aber auch die stetig wachsende Zahl der Pendler von Böhmen nach Hochfranken, mit einem Anstieg um rund die Hälfte von 2019 bis 2024, würde durch eine Elektrifizierung von einem besseren Angebot profitieren. Die Bahn könne sich so zu einer echten Alternative zu Pkw-Pendlern entwickeln.

"Der Logistikstandort Nürnberg wird von der Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale deutlich profitieren, wenn die Tschechische Republik und Polen dann durchgehend mit E-Traktion erreichbar sind. Dies stärkt die Gateway-Funktion von Stadt und Region Nürnberg und bietet neue geschäftliche Perspektiven, so Ingmar Schellhas, Geschäftsführer der Hafen Nürnberg-Roth GmbH, Betreibergesellschaft des bayernhafen Nürnberg.

Ich kann so nicht arbeiten!
Zum Thema "Elektrifizierung und Güterverkehr" möchten wir Ihnen unseren in Hof gedrehten Videoclip ans Herz legen,
erstellt im Rahmen der Kampagne #GemeinsamBesseresSchaffen 
https://www.youtube.com/watch?v=tr82SVJJZJQ&list=PL-opKqKj3Zzm1KedCbS5Kbc8md9dLzF3j&index=1

Foto: IHK Nürnberg für Mittelfranken
Quelle: IHK für Oberfranken Bayreuth

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