11. August 2018 / Allgemeines

Ein doppeltes Abschiedsgeschenk für Bad Steben

Skulpturenpfad erhält weiteren Höhepunkt

Ein doppeltes Abschiedsgeschenk für Bad Steben

Bad Steben - Seit 2007 werden in Bad Steben immer wieder Skulpturen aufgestellt. Inzwischen zieht sich ein Skulpturenpfad mit acht Kunstwerken durch den Ort. Jetzt wurde eine neue Skulptur in der Badstraße eingeweiht. Die Granitstele fertigte der japanische Künstler Kunihiko Kato.

Dr. Wolfgang Schreiner, einst mit Bürgermeister Bert Horn Initiator des Skulpturenpfades, wollte „Kunst nach außen tragen“ und Einheimische wie Besucher zur hinterfragenden Betrachtung anregen. In diesen Tagen jährt sich sein dritter Todestag. Die neue Kato-Skulptur ist seinem Wirken gewidmet.

Kunihiko Kato hat sein künstlerisches Generalthema in der Natur gefunden. Naturformen wie Samen, Keimlinge, aber auch Einzeller, die an längst vergessene Ur-Tiere erinnern oder geheimnisvolle Wesen aus der Meeresfauna und -flora abstrahiert er zu riesenhaften Formen. Dabei geben die Kunstwerke ihren Ursprung im Lebendigen stets preis. So erahnt man auch in der neuen Bad Stebener Granitstele „Lebewesen – Die wachsende Form“ Samenkapseln als versteinertes Naturvorbild. Der Japaner Kato, der lange in Deutschland gelebt hat, vereint in seiner Kunst Elemente aus beiden Kulturen. So sollen seine Werke geistige Harmonie befördern.

Das Bad Stebener Kunstwerk ist aus schwarzem Granit gefertigt, einem der härtesten Steine überhaupt. Durch beständiges Schleifen hat der Künstler die sanften Rundungen mit einer spiegelglatten Oberfläche versehen. Und er erklärt: „Im Stein mit seiner langen Erdgeschichte möchte ich die Skulptur durch mein bildhauerisches Schaffen als neue lebendige Form sichtbar machen.“

Kato wurde 1945 in Japan geboren. Nach einem Studium der Bildhauerei an einer japanischen Kunstakademie studierte er weiter an der Nürnberger Akademie. 41 Jahre lebte er in Deutschland. Die Stadt Fürth – deren Kulturpreisträger er auch ist – war längst zu seiner Heimat geworden. Doch vor einem halben Jahr zwang eine Krankheit den Künstler zum Um- und Rückzug nach Japan.

Seine Skulpturen aber sind geblieben. Sie prägen besonders den öffentlichen Raum Mittelfrankens. Skulpturen und Brunnenanlagen befinden sich u.a. in Ansbach, Bamberg, Donauwörth, Fürth, Nürnberg, Scheveningen, Stein und nun auch in Bad Steben.

Kato ist längst zum Weltbürger geworden, dessen Kunst auch international geschätzt wird. Neben zahlreichen Ausstellungen in Deutschland zeigte er seine Werke auch in Kanada, Finnland, Frankreich, Japan, Österreich, Polen, Schottland, Schweden, Spanien, Ungarn und den USA.

Mit seiner Frau, der Malerin und Grafikerin Atsuko Kato, teilt er die Faszination für Naturformen. Das Künstlerpaar arbeitet in inniger Synthese an einem ähnlichen Formenrepertoire, jedoch in ganz unterschiedlichen Techniken. Atsukos filigrane Werke mit den immer wieder auftauchenden Ginko-Blättern wurden bereits 1994 in einer Ausstellung im Bad Stebener Grafikmuseum vorgestellt. Seither ist der Kontakt zu den beiden Künstlern nicht abgerissen.

Stefanie Barbara Schreiner suchte die Skulptur „Lebewesen“ für Bad Steben aus. Sie ist sich sicher, dass die Granitstele ihrem verstorbenen Mann, Dr. Wolfgang Schreiner, sehr gefallen hätte. Und so soll das Kunstwerk auch an ihn und seine Leistungen in Sachen Bildende Kunst erinnern.

Derart ist die Skulptur „Lebewesen“ ein Abschiedsgeschenk in doppelter Hinsicht. Zum einen handelt es sich wohl um eine der letzten in Deutschland aufgestellten Kato-Skulpturen, mit der sich der Künstler aus der deutschen Kunstszene zurückzieht. Zum anderen wird sie zum persönlichen Geschenk an Bad Stebens größten Kunstliebhaber und -sammler.

Doch auch ein Abschiedsgeschenk kann auf einen Anfang deuten. Beginnen wir nun also uns mit Katos „Lebewesen“ auseinanderzusetzen. Vielleicht regt die Skulptur dazu an, auch die anderen Kunstwerke des Skulpturenpfades zu besichtigen. 

Foto: Stefanie Barbaras Schreiner mit Bürgermeister Bert Horn an der neuen Skulptur

Quelle: Markt Bad Steben 

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